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Großeinsatz in einer Schule in Offenburg: Jugendlicher nach Angriff durch Mitschüler gestorben
Ein Jugendlicher wird an einer Schule im Südwesten Deutschlands mit einer Schusswaffe schwer verletzt und stirbt später. Einem Mitschüler wird Totschlag vorgeworfen.
Stand:
Nach dem Schusswaffenangriff eines Jugendlichen auf einen Mitschüler in Offenburg ist das Opfer gestorben. Der Junge sei im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in der baden-württembergischen Stadt am Donnerstag mit.
Der 15-jährige mutmaßliche Täter war nach dem Angriff in einem Klassenzimmer festgenommen worden und in Untersuchungshaft gekommen. Die Ermittler gehen von einem „persönlichen Motiv“ für die Tat aus.
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Wie die Ermittler mitteilten, soll der Angreifer um die Mittagszeit ein Klassenzimmer betreten haben, gezielt auf seinen darin sitzenden Mitschüler zugegangen sein und mindestens einmal aus einer Handfeuerwaffe auf ihn geschossen haben. Daraufhin gingen bei der Polizei mehrere Notrufe ein
Nach dpa-Informationen soll sich der Angriff in der 9. Klasse des Tatverdächtigen abgespielt haben. Ein Erwachsener, der nicht zur Schule gehöre, soll den Jugendlichen gestellt haben - Hintergründe dazu blieben zunächst unklar. Das Einschreiten sei ein glücklicher Umstand gewesen - es hätte noch mehr passieren können. Der mutmaßliche Täter habe Munition dabeigehabt. In der 9. Klasse werden üblicherweise Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 bis 16 Jahren unterrichtet.

© dpa/Christina Häußler
Die Schule wurde laut Polizei weiträumig abgesperrt, sie liegt in der Nordstadt der Kommune im Ortenaukreis. Die Beamten sprachen von einem Großeinsatz, laut Polizeikreisen war auch ein Spezialeinsatzkommando (SEK) dabei. Auch aus anderen Revieren und Polizeipräsidien der Region kam Unterstützung. Von einer Amoktat werde explizit nicht gesprochen, sagte ein Polizeisprecher.
Anwohner berichteten von Hubschraubern, die stundenlang über dem Areal kreisten. Sirenen von Einsatzfahrzeugen heulten, auf einer wichtigen Verkehrsachse gab es eine Straßensperre. Offenburg mit rund 62.000 Einwohnern ist in der Region ein wichtiges Verkehrs- und Wirtschaftszentrum, das Leben ist aber sonst eher beschaulich.
Rund 180 Schüler mussten zunächst in den Klassenräumen bleiben, konnten diese dann aber später verlassen. Die jungen Menschen wurden zunächst von Fachpersonal betreut, konnten aber dann zu ihren Eltern zurückkehren, wie die Polizei berichtete.
Die Waldbachschule ist nach eigenen Angaben ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt Lernen. Schülerinnen und Schüler werden in 15 Klassen unterrichtet.
Anlaufstelle für Schüler und Eltern
Um das Schulareal, auf dem sich auch die Waldbachschule befindet, war nach dem Angriff außergewöhnlich viel los: Eltern holten ihre Kinder ab, Jugendliche waren an Ort und Stelle und schauten auf ihre Mobiltelefone. Polizisten und Polizistinnen wachten darüber, dass nur berechtigte Menschen in die Nähe der Schule gelangten.
Ein Großvater, der gerade seine beiden Enkelinnen aus einer nahe gelegenen Schule abholte, war sichtlich mitgenommen. „Zum Glück ist ihnen nichts passiert“, sagt er mit Tränen in den Augen. Eine Mutter, deren Kind einen Kindergarten direkt gegenüber der Waldbachschule besucht, erzählte, die Kleinen hätten nichts vom dem Vorfall mitbekommen. Per Kita-App sei sie aufgefordert worden, ihr Kind abzuholen.
In der Nord-West-Halle am Nordende des Schulareals gab es eine Anlaufstelle für Schüler und Eltern. Dort herrschte großer Andrang. Viele Rettungswagen standen in der Nähe.
Vorfall an Hamburger Schule
Erst am Mittwoch hatten zwei Jungen in einer Schule in Hamburg eine Lehrerin mit einer Art Schusswaffe bedroht und einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Erst nach vier Stunden konnten die Einsatzkräfte Entwarnung geben.
Fast zeitgleich gab es an einer anderen Schule ebenfalls Alarm wegen einer Bedrohungslage. Auch hier wurde eine pädagogische Kraft bedroht.
In diesem Zusammenhang wurden dort wenig später vier Jungen im Alter von 11, 12, 12 und 14 Jahren und im weiteren Verlauf noch ein 13-Jähriger festgenommen und insgesamt drei mutmaßliche Spielzeugwaffen sichergestellt. Ein 12- und der 13-Jährige werden verdächtigt, für die Bedrohung in Blankenese verantwortlich zu sein. (dpa/AFP)
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