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Häftling wählte Art der Hinrichtung selbst aus: US-Bundesstaat South Carolina vollstreckt erneut Todesstrafe per Erschießungskommando
Zum zwölften Mal in diesem Jahr wurde in den USA eine Person hingerichtet. Der 42-Jährige war für die Ermordung zweier Männer zum Tode verurteilt. Die Tötungsmethode hatte er selbst ausgewählt.
Stand:
Im US-Bundesstaat South Carolina ist wieder ein zum Tode verurteilter Häftling durch ein Erschießungskommando hingerichtet worden.
Der verurteilte 42 Jahre alte Mikal Mahdi sei durch mehrere Schüsse getötet worden, teilten die Behörden und mehrere offizielle Zeugen der Hinrichtung bei einer anschließenden Pressekonferenz in Columbia mit.
Der Mörder hatte ein Gnadengesuch bei dem republikanischen Gouverneur des Bundesstaates eingereicht, das jedoch abgelehnt worden war.
Der Hingerichtete hatte im Jahr 2004 als 21-Jähriger zunächst im Bundesstaat Virginia ein Auto gestohlen, dann in North Carolina einen Ladenmitarbeiter erschossen, der seinen Ausweis sehen wollte, als er ein Bier kaufen wollte.
Schließlich habe er in South Carolina einen Polizisten, in dessen Schuppen er sich versteckt hatte, erschossen und verbrannt, berichtete die Zeitung „South Carolina Daily Gazette“.

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Mahdis Anwalt bezeichnete die Hinrichtung durch ein Erschießungskommando als „entsetzliche Tat, die in die dunkelsten Kapitel der Geschichte gehört, nicht in eine zivilisierte Gesellschaft“.
Wahl zwischen Giftspritze, Erschießungskommando und elektrischem Stuhl
Das Gesetz in South Carolina schreibt vor, dass zum Tode Verurteilte zwischen dem elektrischen Stuhl, der Giftspritze und dem Erschießungskommando wählen können. Wenn sie keine Wahl treffen, kommen sie nach Angaben der „South Carolina Daily Gazette“ auf den elektrischen Stuhl.

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Erst Mitte März war in South Carolina ein Verurteilter auf diese Weise getötet worden - es war damals die erste Hinrichtung in den USA durch ein Erschießungskommando seit 15 Jahren. Beide Todeskandidaten hatten sich selbst für die Methode als das geringere Übel entschieden, wie ihre Anwälte mitteilten.
Bei einer solchen Hinrichtung wird der Todeskandidat den Zeugenaussagen zufolge auf einem Stuhl festgeschnallt. Eine Kapuze wird ihm über den Kopf gestülpt und dann wird sein Herz als Ziel markiert.
Drei Freiwillige, die in der Haftanstalt arbeiten, stehen hinter einem Sichtschutz und feuern dann durch Schlitze heraus auf den Verurteilten.
Nach Angaben der gemeinnützigen Organisation Death Penalty Information Center (DPI) erlauben außer South Carolina noch die Bundesstaaten Idaho, Mississippi, Oklahoma und Utah Hinrichtungen durch Erschießungskommandos.
Zwölfte US-Hinrichtung in diesem Jahr
Mahdis Hinrichtung ist die zwölfte in den USA in diesem Jahr, im vergangenen Jahr waren es 25. Erst am vergangenen Mittwoch war in Florida ein Doppelmörder per Giftspritze hingerichtet worden.
Seit der Wiedereinführung der Todesstrafe durch den Supreme Court im Jahr 1976 wurde die überwiegende Mehrheit der Hinrichtungen in den USA durch die Giftspritze vollstreckt.
In 23 der 50 US-Bundesstaaten ist die Todesstrafe abgeschafft worden, in drei weiteren Staaten - Kalifornien, Oregon und Pennsylvania - gilt ein Moratorium. Drei Staaten, die Hinrichtungen ausgesetzt hatten - Arizona, Ohio und Tennessee - haben kürzlich Pläne zur Wiederaufnahme angekündigt.
Insgesamt sind in den USA in diesem Jahr dem DPI zufolge bislang noch 13 Hinrichtungen geplant, die nächste am 23. April in Texas. (dpa, AFP)
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