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Gegnern des Mullah-Regimes fordern Solidarität mit der Opposition im Iran, die Abschaffung der Todesstrafe und einen Umsturz (Symbolbild).

© imago images/Future Image/Christoph Hardt via www.imago-images.de

Zahl der Hinrichtungen auf Zehnjahreshoch: Iran, Irak und Saudi-Arabien führen Amnesty-Liste an

Mindestens 1518 Menschen wurden 2024 weltweit hingerichtet – so viele wie seit 2015 nicht mehr. Die kommende Bundesregierung müsse sich stärker gegen die Todesstrafe einsetzen, fordert Amnesty.

Stand:

Weltweit sind 2024 laut Amnesty International so viele Menschen hingerichtet worden wie seit zehn Jahren nicht mehr.

Mit mindestens 1518 Hinrichtungen war die Zahl der Exekutionen im vergangenen Jahr so hoch wie zuletzt 2015, wie aus dem am Dienstag von der Menschenrechtsorganisation veröffentlichten Bericht zur Todesstrafe hervorgeht. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der vollstreckten Todesurteile um 32 Prozent gestiegen.

Dafür sind insbesondere drei Länder verantwortlich, in denen den Angaben zufolge mehr als 90 Prozent der Hinrichtungen vollzogen wurden, der Iran, der Irak und Saudi-Arabien.

Allein im Iran seien mit mindestens 972 Hinrichtungen 64 Prozent der Exekutionen vollzogen worden. Dabei hätten die iranischen Behörden auch auf die Todesstrafe zurückgegriffen, um gegen die „Frau, Leben, Freiheit“-Bewegung vorzugehen.

Im Irak wurden laut Amnesty 2024 mit mindestens 63 Personen viermal so viele Menschen hingerichtet wie im Vorjahr. In Saudi-Arabien sei die Todesstrafe vergangenes Jahr in mindestens 345 Fällen vollstreckt worden, doppelt so häufig wie 2023. Ein Fortschritt sei zugleich, dass 2024 nur in 15 Ländern Todesstrafen vollstreckt wurden.

Die Amnesty-Generalsekretärin in Deutschland, Julia Duchrow, forderte von der neuen Bundesregierung mehr Einsatz für die Abschaffung der Todesstrafe.

Gegenüber Saudi-Arabien etwa sei das Thema aufgrund wirtschaftlicher Interessen bisher kaum angesprochen worden, sagte Duchrow dem Evangelischen Pressedienst (epd): „Da muss die künftige Bundesregierung deutlicher werden.“ (epd)

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