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Giorgio Armani.

© AFP/EMMANUEL DUNAND

Update

Im Alter von 91 Jahren: Italienischer Modedesigner Giorgio Armani gestorben

Giorgio Armani galt als Inbegriff des modernen italienischen Stils und der Eleganz. Nun ist er im Alter von 91 Jahren gestorben. In Mailand soll am Wochenende eine Trauerkapelle eingerichtet werden.

Stand:

Der italienische Modeschöpfer Giorgio Armani ist tot. Der über Jahrzehnte erfolgreiche Designer sei im Alter von 91 Jahren im Kreise seiner Angehörigen gestorben, teilte seine Unternehmensgruppe am Donnerstag mit. Er habe bis zu seinen letzten Tagen gearbeitet, hieß es weiter. Armani zählte zu den einflussreichsten Modeschöpfern der Welt.

.„Mit unendlicher Trauer gibt die Armani-Gruppe das Ableben ihres Schöpfers, Gründers und ihrer unermüdlichen treibenden Kraft bekannt: Giorgio Armani“, hieß es in einer Erklärung des Modehauses. Am Samstag und Sonntag werde in Mailand eine Trauerkapelle eingerichtet. Die Beisetzung solle zu einem nicht genannten Zeitpunkt im privaten Kreis stattfinden.

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Armani war seit einiger Zeit krank. Im Juni musste er seine Teilnahme an den Schauen seiner Gruppe auf der Mailänder Männermodewoche absagen. Es war das erste Mal in seiner Karriere, dass er eine seiner Modenschauen verpasste.

Die Mode-Ikone hatte als Autodidakt klein angefangen und in den 70er-Jahren ein Modeimperium aufgebaut, zu dem neben Kleidung auch Schmuck, Parfums, Inneneinrichtung und Luxushotels gehören. Mit einem Vermögen von etwa 12,5 Milliarden Euro war Armani einer der reichsten Italiener.

Bekannt wurde er durch Herrenmode in minimalistischen Schnitten mit gedeckten Farben. Längst gehört sein Name auch zu den Klassikern der Damenmode. Armani ließ Hollywood-Stars in edlen Einzelkreationen glänzen, verkaufte in seinen Geschäften aber auch Parfüm und Jeans in großen Serien.

Immer mit Sitz in Mailand

Armani kam am 11. Juli 1934 in Piacenza in der Region Emilia-Romagna im Norden Italiens zur Welt. Nach dem Zweiten Weltkrieg zog die Familie nach Mailand, wo sich bis heute die Konzernzentrale befindet. Nach dem Abitur begann er ein Medizinstudium, das er nach zwei Jahren abbrach.

Giorgio Armani im Jahr 2012 bei einer seiner Haute-Couture-Shows.

© IMAGO/ABACAPRESS/IMAGO/Martinelli Roberto/ABACA

Die ersten Schritte in der Welt der Mode machte er in den 60er Jahren als Schaufensterdekorateur und Einkäufer für die italienische Kaufhauskette La Rinascente. Die ersten eigenen Entwürfe lieferte er im Unternehmen von Italiens Altmeister Nino Cerruti (1930-2022). Einen Hochschulabschluss oder eine andere fertige Ausbildung hatte er in seinem Metier nie.

Armani machte Anzüge lockerer - und erlaubt T-Shirt

In den 80er Jahren machte sich Armani einen Namen als der Mann, der das Herrenjackett neu erfand. Er nahm den Anzugstoffen ihre Steifheit, machte alles weicher, fließender, lässiger. Eine zweite Armani-Revolution war, dass bei ihm das T-Shirt auch zum Anzug getragen werden durfte.

Giorgio Armani mit Whoopi Goldberg (Archivfoto).

© imago/ZUMA Press/imago stock&people

Armani kleidete zahlreiche Hollywood-Stars ein: Richard Gere in „American Gigolo“ (deutscher Titel: „Ein Mann für gewisse Stunden“), Kevin Costner („Die Unbestechlichen“), Tom Cruise („Mission Impossible“) und Leonardo DiCaprio („Wolf of Wall Street“). Auch Oscar-Auftritte von Nicole Kidman oder Cate Blanchett in Armani sind vielen in Erinnerung.

Seit 1985 allein als Konzernchef

Ein wichtiger Baustein für den Erfolg lag in der Partnerschaft mit seinem italienischen Landsmann Sergio Galeotti. Beide gründeten 1975 zusammen den Konzern Giorgio Armani SpA. Galeotti kümmert sich bis zu seinem frühen Tod 1985 um die finanziellen Belange. Seit dem Tod seines Partners hatte Armani die Zügel des Fashion-Imperiums allein in der Hand.

Mit einem geschätzten Vermögen von mehr als elf Milliarden Euro schaffte er es auf die „Forbes“-Liste der reichsten Menschen der Welt. An die Börse ging er mit seinem Konzern nie. Auch alle Übernahmeangebote lehnte er ab. Rund um den Globus gehören zum Armani-Konzern heute 8.700 Beschäftigte, mehr als 2.000 Geschäfte, oft in besten Lagen, und ein Dutzend Fabriken.

Sein Privatleben hielt Armani bedeckt. In einem Interview erzählte er aber, Beziehungen mit Männern und Frauen gehabt zu haben. Laut seiner Familie verbrachte er viel seiner Freizeit auf seiner Yacht. (Tsp/dpa/AFP/Reuters)

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