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Jerome Rieper (links) und Andreas Kolvitz (rechts) verbindet eine ungewöhnliche Freundschaft.

© Fotos: Paula Markert, Montage: Tagesspiegel

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Immobilienmakler nimmt Obdachlosen bei sich auf: „Mann, wie konnte ich so naiv sein?“

An einer Berliner Straßenecke lernen sich Immobilienmakler Jerome und der heroinabhängige Obdachlose Andi kennen. Wenig später gründen sie eine Wohngemeinschaft. Wie kam es dazu?

Von Max Mergenbaum

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Die beiden Männer, die auf dem Computerbildschirm für ein Videotelefonat auftauchen, sehen müde und etwas übellaunig aus. Es ist ein Montagmorgen im Oktober, auf dem Wohnzimmertisch liegen Kaffee, Zigarettenpapier und Tabak. Andreas Kolvitz, Anfang 40, trägt Hoodie und Baseballkappe. Neben ihm sitzt Jerome Rieper, Ende 30, gemütlicher Pulli und schulterlange, offene Haare. Die Wand hinter ihnen ist zum Teil unverputzt.

So weit, so unspektakulär. Dabei ist das, was die beiden in der folgenden Stunde erzählen werden, alles andere als das. Die beiden Männer verbindet eine ungewöhnliche Freundschaft. Als die beiden sich vor einem Späti in Berlin-Moabit Anfang 2020 kennenlernen, ist der eine, Jerome, ein erfolgreicher Immobilienmakler, in dessen Leben außer Arbeit nicht viel passiert. Und der andere, Andreas, ist obdachlos und heroinabhängig.

Trotzdem leben die beiden heute in einer Wohngemeinschaft in Schleswig-Holstein. Die Geschichte ihrer Freundschaft klingt nach Hollywood, geradezu kitschig, ein Großstadtmärchen. Wie kam es dazu?

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