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Ist die Eizellspende ethisch vertretbar?: „Wir haben das Recht darauf, eine Familie zu gründen“
Die Medizinethikerin Claudia Wiesemann über Möglichkeiten und Grenzen von Reproduktionsmedizin – und wie weit der Staat in private Lebensverhältnisse eingreifen darf.
Von Miray Caliskan
Frau Wiesemann, Sie beschäftigen sich als Medizinethikerin seit Langem mit Reproduktionsmedizin, die zum Einsatz kommt, wenn der Kinderwunsch sich auf natürlichem Wege nicht erfüllt. Gibt es das Recht auf ein eigenes Kind?
Natürlich kann es kein Recht auf ein Kind geben, so wie wir ein Recht auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall haben. Niemand kann einem anderen Menschen garantieren, ein Kind zu bekommen. Wir sollten die Frage so formulieren: Haben wir ein Recht darauf, Techniken zu nutzen, die uns womöglich zu einem Kind verhelfen?
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