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Juristische Direktorin: RBB beruft Susann Lange ab
Susann Lange gehört zu den Mitgliedern der RBB-Geschäftsleitung, gegen die die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt
Stand:
Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) hat seine bisherige Juristische Direktorin, Susann Lange, von ihrem Amt abberufen. Der Rundfunkrat stimmte am Donnerstag einem entsprechenden Vorschlag von Intendantin Katrin Vernau zu. Weitere Details zur Personalentscheidung nannte der RBB aus Gründen des Persönlichkeits- und Datenschutzes nicht. Die Aufgaben von Susann Lange übernimmt, wie schon in den vergangenen Monaten, Kerstin Skiba, die stellvertretende Justitiarin des Senders. Die Direktions-Position bleibt unbesetzt.
Von den Aufgaben entbunden
Lange gehörte bislang zur Geschäftsleitung des krisengeschüttelten öffentlich-rechtlichen ARD-Senders. Im Oktober war bekanntgeworden, dass der RBB Lange vorerst von ihren Dienstpflichten entbunden hatte. Damals hieß es vom Sender, dies geschehe im gegenseitigen Einvernehmen und bis zur Klärung von Vorwürfen.
Kurz davor war publik worden, dass die Generalstaatsanwaltschaft Berlin inmitten der RBB-Affäre um Vetternwirtschaft die Ermittlungen auf weitere Geschäftsleitungsmitglieder ausweitete, dazu zählt Lange. Es geht um den Verdacht der Untreue und Beihilfe zur Untreue mit Blick auf die Einführung eines variablen Vergütungssystems und Gehaltfortzahlungen an Mitarbeiter, die keine Beschäftigung mehr ausüben.
Im Zentrum des RBB-Skandals um Filzvorwürfe stehen die fristlos entlassene Intendantin Patricia Schlesinger und der zurückgetretene Chefkontrolleur Wolf-Dieter Wolf. Beide wiesen Vorwürfe zurück. Auch die Geschäftsleitung um Schlesinger geriet ins Blickfeld. Es gab inmitten des Skandals mehrere personelle Konsequenzen. So arbeitet Hagen Brandstäter nicht mehr als Verwaltungsdirektor, verlässt Programmdirektor Jan Schulte-Kellinghaus den RBB Ende Januar. (mit dpa)
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