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„Kein Hinweis auf eine Straftat“: Polizei identifiziert Kinderleiche in Bingen als vermisste Zweijährige
Ein Taucher barg die Leiche der vermissten Zweijährigen in einem Fluss in Bingen. Dort hatten die Einsatzkräfte seit Dienstagmorgen gesucht. Die Polizei geht von einem Unglück aus.
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Einen Tag nach dem Fund der Kinderleiche in einem Fluss im schwäbischen Bingen ist die Polizei dabei, die Umstände des Verschwindens und Todes zu ermitteln. „Wir versuchen zu rekonstruieren“, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Konkret geht es laut dem Polizeisprecher unter anderem darum zu erfahren, wie das Kind verschwunden und wo es ins Wasser gefallen sei. Auch würden die Befragungen noch ausgewertet.
Die Polizei geht nach wie vor von einem Unglück aus. „Wir haben zum jetzigen Zeitpunkt keinen Hinweis auf eine Straftat und haben auch keine konkreten Ermittlungen gegen irgendjemanden eingeleitet“, sagte Polizeisprecher Christian Sugg am Dienstagnachmittag in Bingen im baden-württembergischen Landkreis Sigmaringen.
Das zweijährige Mädchen war laut Polizei am Dienstag um kurz nach 11.00 Uhr wenige Hundert Meter flussabwärts in der Nähe des elterlichen Wohnhauses entdeckt worden. „Die Leiche hat sich in einem von außen nicht einsehbaren Gestrüpp im Wasser befunden“, sagte Sugg.
Dieser Ort sei schwer einsehbar gewesen. Die Polizei gehe davon aus, dass es sich um das seit Sonntagabend vermisste Mädchen handle. Die Leiche sei eindeutig als das Kleinkind identifiziert worden. Der Leichnam solle obduziert werden, um die Todesursache zu klären.
Familie der Zweijährigen wird betreut
Die Kriminalpolizei sei vor Ort und auch ein Gerichtsmediziner. Die Familie des Kindes sei benachrichtigt worden und werde durch das Kriseninterventionsteam betreut, sagte Sugg. Es stünden noch weitere Ermittlungen an – etwa zur Frage, ob das Kind selbst aus dem Haus gelaufen sei.
„Wir müssen einfach die Gegebenheiten vor Ort überprüfen“, sagte Sugg. Befragungen im Umfeld müssten ausgewertet werden.

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Seit Sonntag hatten Helfer die Gegend auf der Suche nach der Zweijährigen durchkämmt. Am Dienstag suchten zehn Taucher der Wasserschutzpolizei im eiskalten Fluss Lauchert nach ihr. An der Suche beteiligt war auch die DLRG mit einem Boot sowie Sonar-Gerät.
Hunde nahmen Spur der Zweijährigen auf
Die Sonarabsuche und die Tauchgänge starteten am frühen Dienstagmorgen vom Bingener Ortsteil Hitzkofen flussabwärts. Einsatzkräfte der DLRG und der Polizei liefen zusätzlich das Ufer ab und suchten im Gestrüpp entlang des Flussufers.
Spürhunde der Polizei hatten am Montag eine Spur des Mädchens aufgenommen, die zum Fluss führte. Das Wohnhaus der Familie befindet sich in unmittelbarer Nähe des Flusses.
Entlang der Lauchert hatten Taucher schon am Sonntag nach der Kleinen gesucht – ohne Erfolg. Taucher waren auch an einem Wehr im Wasser. Das Wehr befindet sich zwischen Bingen und Sigmaringendorf, wo die Lauchert in die Donau mündet.
Die Zweijährige hatte ihr Elternhaus wahrscheinlich am späten Sonntagnachmittag in einem unbeobachteten Moment im Schlafanzug verlassen. Die Beamten gehen bisher von einem Unglücksfall aus. (dpa/AFP)
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