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Nach der Unwetter-Katastrophe in Nordrhein-Westfalen hat es erneut in Euskirchen geregnet.

© Thomas Banneyer/dpa

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Nach Unwettern in Westdeutschland: Grüne fordern Grundgesetzänderung bei Reform des Katastrophenschutzes

Staatsanwaltschaft prüft mögliche Straftat in Behinderten-Einrichtung in Sinzig + Innenminister fordern mehr Geld für Sirenen + Der Newsblog.

Stand:

Die innenpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Irene Mihalic, hält eine Grundgesetzänderung zur Reform des Katastrophenschutzes für unerlässlich. "Der Bund muss mehr Verantwortung übernehmen", sagt sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Wir würden uns da aber mehr Verbindlichkeit wünschen. Ich prognostiziere, dass wir dafür am Ende gesetzliche Änderungen brauchen. Und das wird ohne Grundgesetzänderung nicht gehen." (mehr dazu im Liveblog).

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Fabian Löhe
Author Fabian Löhe

Grüne fordern Grundgesetzänderung zur Reform des Katastrophenschutzes  

Die innenpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Irene Mihalic, hält eine Grundgesetzänderung zur Reform des Katastrophenschutzes für unerlässlich. "Der Bund muss mehr Verantwortung übernehmen", sagt sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Wir würden uns da aber mehr Verbindlichkeit wünschen. Ich prognostiziere, dass wir dafür am Ende gesetzliche Änderungen brauchen. Und das wird ohne Grundgesetzänderung nicht gehen." Mihalic und Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock wollen am Montag ein Konzept zur Reform des Katastrophenschutzes vorstellen. (Reuters)
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Fabian Löhe
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Althusmann plädiert für Warn-Mix aus Sirenen und SMS  

Niedersachsens Vize-Ministerpräsident Bernd Althusmann (CDU) fordert bei der Reform des Katastrophenschutzes einen Maßnahmen-Mix. "Wir müssen unseren Zivilschutz und die Wege der Warnung der Bevölkerung vor drohenden Gefahren deutlich verstärken", sagt Althusmann der Zeitung "Rheinische Post". Eine effektive Kombination von Sirenen, Lautsprecherdurchsagen, Warn-Apps und einer bundesweiten Cell-Broadcast-Warnung ähnlich einer SMS könne Leben schützen oder gar retten. "Eine Sirene hat den Vorteil, dass sie auch nachts und ohne Funknetz zu hören ist. Von daher – ja, wir sollten die Warnsirenen reaktivieren. Wir alle sollten aber die Signale auch kennen und wieder wissen, was im Falle eines Alarms zu tun ist." (Reuters)
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Fabian Löhe
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Grüne kritisieren geplante Elbvertiefung 

Grünen-Bundesgeschäftsführer Michael Kellner kritisiert die von Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und dessen tschechischem Amtskollegen Karel Havlicek vereinbarte Vertiefung der Elbe. "Es grenzt fast an Realitätsverweigerung, dass die Bundesregierung wenige Tage nach der Hochwasserkatastrophe ein Abkommen schließt, um die Elbe als einen der letzten naturnahen Flüsse Europas auszubaggern, und sie ähnliches für die Oder plant", sagt Kellner dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Das am Dienstag geschlossene Abkommen sei das Gegenteil von Hochwasserschutz und dürfe nicht ratifiziert werden. (Reuters)
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Fabian Löhe
Author Fabian Löhe

Niedersachsen signalisiert Beteiligung an Aufbaufonds  

Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) signalisiert eine Beteiligung seines Landes am geplanten Bund-Länder-Aufbaufonds für die Hochwasser-Opfer. "Niedersachsen hat beim Elbehochwasser 2013 selbst Solidarität von den anderen Bundesländern erfahren. Wir werden unseren Beitrag für einen Aufbaufonds leisten", sagte Althusmann der Zeitung "Rheinische Post". Allerdings sei die Finanzlage der Länder durch die Corona-Pandemie angespannt. Das müsse der Bund bei der Ausgestaltung des Aufbaufonds berücksichtigen. (Reuters)
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Thomas Sabin
Author Thomas Sabin

Staatsanwaltschaft untersucht Flutopfer aus Behinderten-Einrichtung  

Im Fall der zwölf ums Leben gekommenen Flutopfer aus einer Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung in Sinzig (Rheinland-Pfalz) untersucht die Staatsanwaltschaft Koblenz die Todesumstände. „Es wird derzeit geprüft, ob ein strafrechtlich relevantes Verhalten vorliegt und bejahendenfalls, wem ein solches zur Last gelegt werden kann“, sagte ein Justizsprecher am Sonntag. Obduktionen kämen danach nur dann in Betracht, wenn es Hinweise auf ein Fremdverschulden gebe oder andere Auffälligkeiten festgestellt würden.

Laut der Lebenshilfe war das Wasser innerhalb einer Minute bis an die Decke des Erdgeschosses der Einrichtung gestiegen. Die Nachtwache habe es noch geschafft, mehrere Bewohner in den ersten Stock des Wohnheims zu bringen. Als er die nächsten holen wollte, sei es zu spät gewesen. (dpa)
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Sven Lemkemeyer

Flutopfer sollen vom Rundfunkbeitrag entlastet werden

Die öffentlich-rechtlichen Sender versprechen den vom Unwetter betroffenen Menschen in Deutschland unbürokratische Entlastungen vom Rundfunkbeitrag. Beitragszahlende können Wohnungen, Betriebsstätten oder Kraftfahrzeuge abmelden, wenn diese nicht mehr nutzbar sind. Möglich seien eine befristete Abmeldung, wenn die Wohnräume, Firmengebäude und Autos vorübergehend nicht nutzbar sind, oder bei einer Zerstörung eine dauerhafte Löschung des Beitragskontos, teilte der Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio am Sonntag in Köln mit.

Darüber hinaus ließen sich mit dem Beitragsservice jederzeit Zahlungserleichterungen vereinbaren, hieß es. Weitere Informationen sowie die Online-Formulare sollen in Kürze auf der Internetseite „www.rundfunkbeitrag.de“ veröffentlicht werden. (epd)
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Sven Lemkemeyer

Innenminister von Rheinland-Pfalz: Katastrophenschutz  wird grundlegend überprüft

Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) kündigt eine grundlegende Überprüfung des Katastrophenschutzes an. "Das Ganze kommt auf den Prüfstand", sagte er der "Rhein-Zeitung". Dies reiche von Warn- und Alarmierungssystemen bis hin zur technischen Ausstattung mit sicheren Funksystemen etwa für den Fall, dass – wie an der Ahr geschehen - Erdkabel von Fluten weggerissen wurden. Zudem soll es möglichst ein länderübergreifendes Katastrophenschutzzentrum unter permanenter Beteiligung der Länder geben. Dadurch habe man etwa sofortigen Zugriff in alle Länder. Auch die Lagebeurteilung im Katastrophenfall könne dort überprüft werden. (Reuters)
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Sven Lemkemeyer

Keine neuen Unwetter in Katastrophengebieten

Rund eineinhalb Wochen nach der verheerenden Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands haben die Menschen in der Region am Wochenende etwas aufatmen können. Neue Unwetter und Überschwemmungen, die befürchtet worden waren, blieben aus. Nach einigen Schauern am Samstagnachmittag sei es in der Nacht in den betroffenen Gebieten weitgehend trocken geblieben, sagte am Sonntag eine Sprecherin vom Deutschen Wetterdienst (DWD).

Mit Sorge hatten die Menschen - vor allem in einigen Orten in Rheinland-Pfalz - auf die Wettervorhersagen für das Wochenende geblickt. In mehreren Orten bekamen die Anwohner das Angebot, mit Shuttlebussen in eine Notunterkunft gebracht zu werden. Doch neue Unwetter blieben aus. „Aus polizeilicher Sicht gab es keine Besonderheiten“, sagte ein Sprecher der Polizei in Koblenz. Auch in NRW waren dem Lagezentrum keine herausragenden Unwettereinsätze bekannt, wie eine Sprecherin des Innenministeriums mitteilte.

Heftiger erwischte es an diesem Wochenende das Saarland, den Süden und Südwesten Deutschlands. Dort gewitterte und regnete es kräftig. In Stuttgart gab es Überschwemmungen in Teilen der Innenstadt, in mehreren Gemeinden im Kreis Heilbronn knickten Bäume um. Im Kreis Ludwigsburg wurden mehrere Straßen überschwemmt und Gullydeckel hochgehoben. Zudem blieb ein Auto in einer überschwemmten Straße stecken, das Wasser stand einen halben Meter hoch. Die Insassen kletterten auf das Autodach und wurden von der Feuerwehr befreit. Auch am Sonntag wurden Gewitter erwartet, vor allem in Bayern und Baden-Württemberg. „Die Luft ist sehr feucht und warm, da kann es brodeln“, sagte die DWD-Sprecherin. (dpa)
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Sven Lemkemeyer
Eine Alarmsirene steht auf einem Hausdach.
Eine Alarmsirene steht auf einem Hausdach.   Bild: Jens Büttner/dpa

Innenminister fordern mehr Geld für Warnsirenen

Nach der Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands sollen mehr Sirenen in Deutschland aufgebaut werden - aber mehrere Landesinnenminister halten die dafür bereitgestellten Fördermittel für unzureichend. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte der „Welt am Sonntag“: „Ich begrüße das Förderprogramm zur Aufstellung von Sirenen des Bundes, das aber noch deutlich aufgestockt werden sollte.“ Gerade nachts und bei drohenden Lebensgefahren brauche man den durchdringenden Sirenenwarnton, um möglichst alle Bürger zu erreichen, sagte Herrmann.

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) sieht den Bund „eindeutig in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass ein bundesweit funktionierendes, flächendeckendes Warnsystem wieder installiert wird“. Eine Einmalzahlung von 90 Millionen Euro sei nur ein Bruchteil dessen, was gebraucht werde. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte, wenn mehr Geld zur Verfügung stünde, könnten die Kommunen mehr in die Warn-Infrastruktur investieren.

Der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Armin Schuster, hatte erklärt, dass der Bund den Ländern mit einem 90-Millionen-Euro-Programm beim Aufbau und der Ertüchtigung von Sirenen helfen will. Die „Welt am Sonntag“ schreibt unter Berufung auf den Warnsystem-Anbieter Hörmann, dass damit 7500 bis 10 000 neue Sirenen möglich wären.

Angesichts der massiven Folgen der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz war der Vorwurf laut geworden, dass die Menschen womöglich nicht rechtzeitig gewarnt worden waren. (dpa)
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Sven Lemkemeyer
EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz: Janez Lenarcic.
EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz: Janez Lenarcic.   Bild: Francois Walschaerts/Reuters

EU-Kommission bietet Finanzhilfen an

Die EU-Kommission hat angeboten, Deutschland bei der Bewältigung von Folgen der Flutkatastrophe finanziell zu unterstützen. "Mit Blick auf die Wiederaufbauphase nach dem Desaster hat die EU eine Reihe von Instrumenten zur Verfügung, um die Mitgliedstaaten zu unterstützen", sagte der zuständige EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz, Janez Lenarcic, der "Welt am Sonntag". Konkret nannte er den "EU-Solidaritätsfonds".

"Auf Antrag eines Mitgliedslandes und nach Bewertung durch die EU-Kommission, kann der EU-Solidaritätsfonds einen Teil der Kosten, die den Behörden bei Notfalleinsätzen und beim Wiederaufbau entstehen, übernehmen", sagte Lenarcic der Zeitung. Dazu gehören laut dem EU-Kommissar beispielsweise der Wiederaufbau von wichtiger Infrastruktur, Kosten für Aufräumarbeiten, aber auch der Schutz von bedeutenden Kulturgütern. "Dies steht natürlich auch für Deutschland zur Prüfung offen", sagte der Politiker aus Slowenien.

Lenarcic betonte zudem, die EU-Kommission biete zahlreiche Informationen und Programme an, um die Mitgliedsländer bei einem besseren Katastrophenschutz zu unterstützen. Dazu gehöre etwa die "Übersicht über mögliche natürliche und menschengemachte Katastrophen in der EU".

Auch der neue "Zivilschutz-Mechanismus" und die "Flut-Richtlinie" seien wichtig für die Prävention, sagte Lenarcic der Zeitung. "Die Flut-Richtlinie verpflichtet die Mitgliedstaaten dazu, Gebiete mit einem potenziellen Flutrisiko zu identifizieren, sich auf Hochwassergefahr vorzubereiten und Risikokarten für bestimmte Flutszenarios und andere extreme Lagen zu erstellen."

Deutschland habe im Rahmen des "Zivilschutz-Mechanismus" bei der aktuellen Flutkatastrophe - anders als Belgien - bisher keine Hilfe der EU angefordert, sagte der EU-Kommissar dem Blatt. In Belgien waren dagegen "mehr als 150 Mitarbeiter von Rettungsdiensten aus Frankreich, Italien und Österreich aktiv". Insgesamt sieben EU-Staaten hätten Belgien Hilfe angeboten, darunter laut Lenarcic auch Deutschland. (AFP)
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Sven Lemkemeyer
Totalschaden: Eine Straße in der Ortschaft Rech im Ahrtahl.
Totalschaden: Eine Straße in der Ortschaft Rech im Ahrtahl.   Bild: Imago Images/Future Image/C. Hardt

Scheuer beziffert Schäden an Straßen und Brücken auf 700 Millionen Euro

Das Bundesverkehrsministerium schätzt die Kosten für die Instandsetzung der durch Hochwasser beschädigten oder zerstörten Autobahnen, Straßen und Brücken einem Bericht zufolge auf rund 700 Millionen Euro. Dies geht laut "Bild am Sonntag" aus einer entsprechenden Lage-Einschätzung hervor. Zwar seien erste Strecken bereits repariert, in einigen Fällen könnte die Sanierung aber Monate oder sogar Jahre dauern. Viele Strecken könnten dementsprechend lange gesperrt sein.

"Wir organisieren, wir kämpfen, wir rackern gemeinsam, damit die Straßen-, Schienen- und Digitalinfrastruktur schnellstens wiederhergestellt wird", sagte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) der Zeitung. "Die Zerstörungen der Infrastruktur sind empfindlich, aber jeden Tag wird es besser." Brückenprüfer, Ingenieure und Autobahnmeistereien seien Tag und Nacht im Einsatz, um die zerstörten Autobahnen im Hochwasser-Krisengebiet wieder in Ordnung zu bringen. (AFP)
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Sven Lemkemeyer
Verona Pooth spricht mit Ralf Schmitz.
Verona Pooth spricht mit Ralf Schmitz.   Bild: Willi Weber/Sat.1/dpa

Sat.1 sammelt mehr als 31 Millionen Euro an Spenden ein

Große Spendenbereitschaft bei Sat.1-Zuschauenden: Bei der Benefizsendung „Deutschland hilft - Die Sat.1-Spendengala“ sind am Samstagabend 31.155.430 Euro Spenden für Betroffene der Unwetterkatastrophe eingegangen. „Wir sind alle gerührt“, kommentierte der Komiker Ralf Schmitz die Summe, die er dem Moderator Daniel Boschmann und dem Publikum am Ende der Sendung mitteilte.

Die Show lief in Kooperation mit dem Bündnis deutscher Hilfsorganisationen „Aktion Deutschland Hilft“. Mehr als 50 Prominente saßen den Angaben zufolge als Sammler für Spenden am Telefon, darunter Hella von Sinnen, Verona Pooth, Samuel Koch, Alex Peter, Matthias Opdenhövel und Mickie Krause. Stars wie Palina Rojinski und Florian David Fitz sendeten Videobotschaften, daneben gab es Musikeinlagen von Zoe Wees, Adel Tawil und Nico Santos.

Boschmann sprach unter anderem mit Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident und Unionskanzlerkandidat Armin Laschet sowie mit Betroffenen und Helfern und zeigte sich dabei immer wieder deutlich erschüttert. „Es sind unglaubliche Bilder mitten aus Deutschland, aber es sind eben nicht nur Bilder, es sind echte Schicksale von Menschen, die jetzt nicht mehr weiterwissen“, so Boschmann.

Sichtlich betroffen war auch der Moderator Thore Schölermann, der gemeinsam mit seiner Frau selbst zum Helfen ins Krisengebiet in Ahrweiler gefahren war. „Jetzt kommst du in eine Stadt rein, wo vor jeder Tür Leute stehen, die nicht mehr wissen, was sie machen sollen, die mit der letzten Unterhose nachts aus dem Haus gegangen sind und vor dem Nichts stehen“, schildert Schölermann. Mit Tränen in den Augen wendet er sich direkt an die Betroffenen auf den Zuschauerplätzen: „Mir tut das so leid für euch!“

Sat.1 ist nicht der einzige Sender, der Geld für die Opfer der Flutkatastrophe gesammelt hatte. Das ZDF hatte vergangenen Dienstag bei einem Themenabend zu Spenden aufgerufen, RTL am Mittwoch einen „Tag der Hilfe“ ausgerufen und die ARD am Freitag einen Benefiztag samt Show. (dpa)
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Sven Lemkemeyer
Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU).
Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU).   Bild: Michael Kappeler/dpa

Kanzleramtsminister Braun für Reform des Katastrophenwarnsystems

Nach der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz fordert Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) eine Reform des Katastrophenwarnsystems in Deutschland. „Wir brauchen weniger Zuständige und kürzere Meldewege“, sagte Braun der „Bild am Sonntag“. „Und wir müssen klären, wie oft und mit welcher Intensität gewarnt wird. Einige Apps melden jedes Gewitter - mit der Folge, dass die Menschen abstumpfen und eine große Gefahr gar nicht mehr ernst nehmen.“

Braun schlägt für die Zukunft ein dreistufiges Warnsystem aus Apps, dem sogenannten Cell Broadcasting und Sirenen vor: „Apps können vor allgemeinen Gefahren warnen und viele Informationen transportieren“, erklärte er. „Bei dringenden Notlagen oder Evakuierungen kann das Cell Broadcasting, das wir als Regierung einführen wollen, alle Handys in einer bestimmten Funkzelle mit einer Nachricht erreichen.“ Und der Sirenenalarm mache klar, dass unmittelbarer Handlungsbedarf bestehe. „Dafür sollten wir in ganz Deutschland wieder Sirenen in Betrieb nehmen.“

Angesichts der massiven Folgen der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz war der Vorwurf laut geworden, dass die Menschen womöglich nicht rechtzeitig gewarnt worden waren. (dpa)
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Julia Hoene
Author Julia Hoene

Autos bei Unwetter in Belgien weggespült

In Belgien sind bei erneuten Unwettern zahlreiche Autos weggeschwemmt worden. In der Stadt Dinant blockierten die vom Wasser mitgerissenen Fahrzeuge einen Bahnübergang, wie die Nachrichtenagentur Belga am Samstagabend unter Berufung auf das Bahnunternehmen Infrabel berichtete. Der Bahnverkehr sei wegen des Hochwassers Mitte Juli aber bereits eingestellt gewesen. Wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk RTBF berichtete, war auch die Stadt Namur in der gleichnamigen Provinz von Überschwemmungen betroffen. Die Stadt liegt rund 100 Kilometer westlich von Aachen.

Ähnlich wie in Deutschland war es auch in Belgien vor gut einer Woche zu heftigem Unwetter mit Todesopfern gekommen. Zahlen von Freitag zufolge starben 36 Menschen, es werden immer noch mehrere Menschen vermisst. (dpa)
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Julia Hoene
Author Julia Hoene
Ein Polizeiwagen fährt durch Euskirchen.
Ein Polizeiwagen fährt durch Euskirchen.   Bild: Thomas Banneyer/dpa 

Amtliche Warnung der Stufe 2 vor starkem Gewitter in NRW

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am Samstag eine amtliche Warnung der Stufe 2 vor starkem Gewitter mit Sturmböen um 70 Stundenkilometer, Starkregen und Hagel für Teile von Nordrhein-Westfalen herausgegeben. Laut Warnkarte des DWD waren zunächst vor allem das Münsterland und nördliche Teile des Ruhrgebiets betroffen. Die Niederschlagsmengen wurden mit 20 bis 30 Liter pro Quadratmeter binnen sechs Stunden angegeben.

Zum Vergleich: In der vergangenen Woche hatte flächendeckender Dauerregen mit Regenmengen von teilweise über 150 Litern pro Quadratmeter für die Hochwasser-Katastrophe in Teilen von NRW und Rheinland-Pfalz gesorgt. Der DWD rechnet mit keinem Extremwetterereignis dieser Dimension.

Bereits hochwassergeschädigte Kommunen wie etwa Leichlingen rüsteten sich bereits für neuen Starkregen und legten Abflüsse frei. An der Steinbachtalsperre wurden vorsorglich Pumpenkapazitäten bereitgestellt, um den Wasserstand unterhalb einer kritischen Höhe zu halten. (dpa)
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Julia Hoene
Author Julia Hoene

Warnung vor Unwettern in Bayern - Sturzfluten möglich

Im Zuge einer Unwetterfront sind am Samstag in einigen Teilen Bayerns Gewitter aufgetreten und Regenschauer niedergegangen. Größere Einsätze waren der Polizei zunächst nicht bekannt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor weiteren unwetterartigen Gewittern mit Starkregen - insbesondere in der Nacht zu Sonntag.

Der Schwerpunkt soll demnach an den Alpen und dem südlichen Alpenvorland liegen. Aufgrund starker Regenfälle könne es örtlich zu Überschwemmungen kommen, hieß es. An einigen Flüssen sei ein Erreichen der Meldestufen nicht auszuschließen, teilte der Hochwassernachrichtendienst Bayern am Samstag mit. Dort seien auch extreme Sturzfluten möglich.

Laut DWD sollen sich dann am Sonntag Wolken und kurze sonnige Abschnitte abwechseln. Im Tagesverlauf seien vermehrt Schauer und Gewitter zu erwarten. In Alpennähe drohten neuerliche örtliche Unwetter. In der Nacht zum Montag sollen die Unwetter dann aber erst einmal nachlassen. (dpa)
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Julia Hoene
Author Julia Hoene

Erneut Regenfälle im Hochwassergebiet

Rund eineinhalb Wochen nach der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz haben in dem betroffenen Gebiet am Samstag erneut Regenfälle eingesetzt - und es wurden Evakuierungen angeboten. Wie die Leiterin des Katastrophenschutzstabs, Begona Hermann, mitteilte, ist im Laufe des Tages laut Deutschem Wetterdienst mit örtlichen Niederschlägen im Bereich von maximal 30 bis 40 Liter pro Quadratmeter zu rechnen; stellenweise auch nur 10 Liter. Ab Sonntagmorgen gegen 6 Uhr könne sich die Wetterlage noch verschärfen.

Den besonders betroffenen Kommunen sei daher ein Evakuierungsangebot gemacht worden. In den gefährdeten Gebieten Schuld, Insul, Dümpelfeld und Bad Neuenahr sollen die Menschen demnach mit Shuttlebussen zu einer Notunterkunft in Leimersdorf gebracht werden können. „Das entscheiden dann die Menschen selbst“, so Hermann, denn die Wetterlage sei nicht so verschärft wie in der vergangenen Woche. „Aber wir haben eine nicht mehr funktionierende Kanalisation.“ Daher würden sich die Regenfälle anders auswirken als noch vor zehn Tagen. (dpa)
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Sven Lemkemeyer
Oberbürgermeister von Magdeburg: Lutz Trümper.
Oberbürgermeister von Magdeburg: Lutz Trümper.   Bild: Imago Images/Christian Schroedter

Magdeburgs OB: Häuser in Flutgebieten nicht an gleicher Stelle wieder aufbauen

Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper warnt Gemeinden in den überfluteten Gebieten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen vor einem Wiederaufbau der Häuser an gleicher Stelle. Man sollte sich fragen, ob dies wirklich Sinn mache, sagt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Das Hochwasser könne jederzeit wiederkommen und nachhaltige Schutzmaßnahmen seien in diesen Gebieten nicht möglich. "Da kann man nicht einfach Deiche bauen." Er sei auch nicht der Meinung, dass die Menschen in den Gebieten zu wenig gewarnt worden seien. "Die Menschen haben gewusst, wie viele Liter Wasser auf sie zukommen. Das lief doch Tage vorher schon im Radio hoch und runter." Er glaube auch nicht, dass die Menschen freiwillig ihre Häuser verlassen hätten, wenn noch mehr gewarnt worden wäre. (Reuters)
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Sven Lemkemeyer
Regenwolken ziehen am Samstag über die Südeifel im Kreis Trier-Saarburg.
Regenwolken ziehen am Samstag über die Südeifel im Kreis Trier-Saarburg.   Bild: Harald Tittel/dpa

Menschen in Flutregion bereiten sich auf neuen Regen vor

Nach den verheerenden Überflutungen mit mindestens 179 Todesopfern und noch immer Dutzenden Vermissten bereiten sich die Menschen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen auf neue Schauer und Gewitter vor. Dabei seien „lokal eng begrenzt“ Unwetter durch heftigen Starkregen möglich, berichtete der DWD am Samstag.

In der Hochwasserregion in Rheinland-Pfalz richtete der Katastrophenschutz vorsorglich für die Bürger eine Notunterkunft ein. Der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion zufolge wird dazu in möglicherweise betroffenen Orten informiert. „Die Vorbereitungen laufen. Die Bevölkerung wird in den Sozialen Medien noch einmal gewarnt und es werden Flugblätter verteilt“, sagte ein Sprecher.

Demnach besteht keine akute Hochwassergefahr für die Ahr. Dennoch sei bei Niederschlag mit verstärktem Oberflächenwasser insbesondere in den Orten zu rechnen, in denen Teile der Kanalisation zerstört oder verstopft sind. Dadurch könne es örtlich zu einem neuen Einlaufen von Wasser in Kellern kommen. (dpa)
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