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Das Ende des generellen Supports für Windows Vista kann ein guter Anlass sein, über einen Umstieg auf das schnellere und komfortablere Windows 7 nachzudenken. Foto: pa/ZB

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Software: Hasta la Vista!

Demnächst läuft die Zeit für die privaten Versionen des Windows-7-Vorgängers ab. Was jetzt zu tun ist.

Man kann es sich kaum noch vorstellen, aber selbst die Einführung des Computer-Betriebssystems Windows Vista wurde Anfang 2007 von Microsoft mit großem Pomp und Trara begleitet. Vista wurde als ultimatives Digital-Lifestyle-Produkt vermarktet, die neue Oberfläche sollte bei den Kunden einen Wow-Effekt auslösen. Tatsächlich kam es anders, erst mit Windows 7 konnte Microsoft die Vista-Scharte auswetzen. Doch die allgemeine Unzufriedenheit mit Vista ändert nichts daran, dass auch von dieser Windows-Version Millionen Kopien installiert wurden. Am 10. April dieses Jahres läuft der allgemeine Support für Windows Vista aus. Doch was ändert sich dadurch für die Nutzer?

Das Lifecycle-Prinzip
Microsoft unterstützt Produkte für den Consumer-Bereich in der Regel fünf Jahre lang. Die Lebensspanne für die Varianten im Unternehmenseinsatz sind mit zehn Jahren doppelt so lang. Die zweiten fünf Jahre gelten als sogenannter erweiterter Support. Davon profitieren auch die Privatkunden. Die in dieser Zeit bereit gestellten Fehlerbehebungsdateien und Sicherheitsupdates stellt Microsoft genauso den Nutzern der Home-Produkte zur Verfügung. Ausnahmen gelten nur, wenn es sich um Funktionen handelt, die ausschließlich in den Business-Paketen enthalten sind. Für Windows Vista mit installiertem Service-Paket 2 endet der generelle Support am 10. April. Für die Business- und Enterprise-Version von Windows Vista gilt der erweiterte Support bis April 2017. In der Zeit werden auch die Home-Versionen mit Patches und Updates versorgt, versicherte Windows-Produktmanager Boris Schneider-Johne dem Tagesspiegel. Andere Leistungen enden am 10. April, so der kostenlose Telefonsupport, den Microsoft 90 Tage nach dem Kauf eines Betriebssystems bietet. Im Fall von Vista ist das jedoch unerheblich, da dieses Betriebssystem seit zwei Jahren nicht mehr verkauft wird.

Windows XP: Die Zeit drängt
Während die Vista-Nutzer noch fünf weitere Jahre auf der sicheren Seite sind, läuft die Zeit für Windows XP tatsächlich in absehbarer Zeit ab. Nach dem normalen Lifecycle-Prinzip wäre selbst die erweiterte Unterstützung inzwischen zu Ende, denn Windows XP kam bereits 2001 auf den Markt. Die große Unzufriedenheit sowohl der privaten als auch der beruflichen Nutzer mit Windows Vista hatte jedoch den typischen Produktwechsel verzögert. Windows XP hat darum noch immer eine verhältnismäßig große Bedeutung. Nach einer Erhebung des US-Marktforschungsunternehmen Statcounter hat Windows 7 den Vorvorgänger XP erst im Oktober 2011 überholt. Statcount hat den Zugriff auf drei Millionen Webseiten ausgewertet und kam danach auf folgende Aufteilung: Windows 7 erreicht etwas über 40 Prozent Marktanteil, XP kommt auf 39 Prozent und Vista auf 12 Prozent. MacOS von Apple liegt bei sieben Prozent. Doch selbst für Windows XP mit installiertem Service-Paket 3 endet die Unterstützung im April 2014, also in gut zwei Jahren.

Nach diesem Datum gibt es keine weiteren Sicherheitsupdates mehr. Auch wenn mit eingeschalteter Firewall und gutem Virenschutz die Gefahr einer Infektion aus dem Internet zumindest anfangs nicht so hoch sein dürfte, eignen sich Windows-XP-Rechner ab 2014 für sensible Aufgaben wie Internet-Banking und E-Commerce nur noch sehr eingeschränkt. In jedem Fall sollten sich Nutzer von Windows XP möglichst umgehend vom Internet-Explorer 6 trennen, empfiehlt Schneider-Johne. Diese Version unterstützt nicht mehr alle Internetverfahren und gilt überdies als potenziell unsicher. Der Umstieg auf eine höhere Version soll nun mit einem der nächsten Sicherheitsupdates automatisch erfolgen.

Umstieg auf Windows 7
Auch wenn Windows-Vista-Nutzer jetzt nicht zwangsläufig aktiv werden müssen, so bietet sich das Ende des allgemeinen Vista-Supports doch zumindest dafür an, über den Umstieg auf Windows 7 nachzudenken. Die Hürden dafür sind gering: Die derzeit aktuelle Windows-Version arbeitet im Wesentlichen mit dem gleichen Kern wie Windows Vista. So gut wie jeder Vista-Rechner kommt darum mit Windows 7 klar. In den allermeisten Fällen nutzt Windows 7 die vorhandenen Ressourcen erheblich besser aus, so dass die Nutzer mit einem entsprechenden Tempogewinn belohnt werden. „Windows 7 wird von den Kunden als viel besseres Produkt als Windows Vista empfunden“, sagt Schneider-Johne. Für Windows-XP-Nutzer stellt sich die Situation allerdings anders dar. Selbst wenn der Computer den Hardware-Anforderungen von Windows 7 genügt, was bei vielen Rechnern mit einem Alter von maximal sechs bis sieben Jahren der Fall ist, so können Probleme mit Peripheriegeräten auftreten. Für viele ältere Drucker und Scanner wurden keinen Windows-7-Treiber mehr geschrieben. Der generelle Support für Windows 7 endet übrigens am 13. Januar 2015, der erweiterte Support läuft sogar noch bis zum 14. Januar 2020.

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