
© dpa / dpa/Jens Kalaene
Allein im Jahr 2021: RBB gab 2,5 Millionen Euro für Sonderrenten aus
Einem Bericht der „Welt am Sonntag“ zufolge profitieren 17 ausgeschiedene Chefs von den Zahlungen. Fünf noch aktive Beschäftigte haben noch Anspruch auf die Rente.
Stand:
Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) hat nach einem Bericht der „Welt am Sonntag“ im vergangenen Jahr etwa 2,5 Millionen Euro für sogenannte Ruhegelder für ausgeschiedene Führungskräfte ausgegeben.
Laut einem RBB-Sprecher profitierten derzeit 17 ausgeschiedene Chefs von den Sonderrenten, berichtete die Zeitung. Auch fünf noch aktive Beschäftigte hätten nach ihrem Ausscheiden Anspruch auf das Ruhegeld.
Die lebenslangen Sonderbezüge erhalten demnach auch Führungskräfte, die nur wenige Jahre bei der Anstalt arbeiteten und diese lange vor Eintritt in das Rentenalter verließen. Das Ruhegeld werde vertragsgemäß zusätzlich zur gesetzlichen Rente oder Einnahmen aus einer neuen Tätigkeit außerhalb des Senders gewährt.
So erhalte ein mit 58 Jahren ausgeschiedener Fernsehdirektor, der nur fünf Jahre für den RBB arbeitete, nach Informationen der „Welt am Sonntag“ derzeit 7.000 Euro pro Monat. Einem einstigen Produktionsdirektor zahle der RBB monatlich rund 10.700 Euro.
Die RBB-Gründungsintendantin Dagmar Reim habe nach ihrem Weggang 2016 zunächst rund 14.000 Euro pro Monat erhalten. Aufgrund jährlicher Steigerungen seien es nun knapp 16.000 Euro.
Der Vorsitzende der Vertretung der freien Mitarbeiter des RBB, Christoph Reinhardt, kritisiere die Zahlungen als „Zweckentfremdung öffentlicher Mittel“, schreibt die Zeitung.
Die Berliner Grünen-Abgeordnete Antje Kapek fordere als Mitglied des RBB-Rundfunkrates, ausgeschiedene und aktive Führungskräfte dazu auf, freiwillig auf ihre „dicken Pensionsansprüche“ zu verzichten. (epd)
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