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Große Aufgabe. John Tavner (Michael Dorman) soll nicht weniger als Irans Atombombe verhindern

© Amazon

Amazon-Serie "Patriot": Der Spion, der aus Wisconsin kommt

Die Amazon-Serie "Patriot" ist fernab von James Bond. Auch weil sie gekonnt skurrile, melancholische und lakonische Moment mischt

Die Mission ist groß, sehr groß sogar. Der frühere Nachrichtenoffizier John Tavner (Michael Dorman) soll das iranische Atomwaffenprogramm durchkreuzen. Dafür wird er mit einer Tarnidentität bei einem Röhrenkonzern in Wisconsin eingeschleust, der gute Kontakte in den Iran hat. Tavner ist gleich gefordert: Er muss einen Konkurrenten um den Job aus dem Weg räumen, seine Ahnungslosigkeit in Ingenieursfragen vertuschen, sich zugleich seinem Vater (Terry O’Quinn) und Geheimdienst-Boss beweisen.

Nein, das Amazon Original „Patriot“ entwirft nicht das „James Bond“-Berufsbild eines Geheimagenten. Showrunner Steven Conrad mischt melancholische, skurrile und lakonische Momente – „Patriot“ kommt also keinesfalls von Patriotismus. Der Spion, der aus Wisconsin kommt, ist mehr ein melancholischer Klotz, der in seinen Folksongs Berufsgeheimnisse preisgibt. Eigentlich will John Tavner nur ein ruhiges Leben an der Seite seiner Frau leben, aber schnell ist er damit überbeschäftigt, frühere Fehler auszubügeln. Das hat Slapstick, Schwärze, das hat Ernst und Tiefe. Erzählt zuweilen in einem Tempo, als wollte die Serie stehenbleiben, John Tavner aus dem Bild klettern und in den Weiten Wisconsins verschwinden. Joachim Huber

„Patriot“, zehn Folgen in deutscher Sprachversion auf Amazon Prime Video.

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