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Arte-Doku über Paul Newman: Der Zweifler
Eine Arte-Dokumentation würdigt Paul Newman, den grandiosen Schauspieler, der zuerst als „Marlon Brando für Arme“ verspottet wurde.
Stand:
Er selbst verstand sich ja als Rennfahrer. Unsterblich wurde er jedoch im Kino. Über drei Jahrzehnte hinweg zählte er zu den populärsten Hollywoodstars. In seinem Porträt („Paul Newman – Der unwiderstehliche Typ“, Arte Mediathek) blickt der französische Regisseur Jean Lauritano zurück auf den Lebensweg eines charismatischen Darstellers, der sich die Schauspielerei eigentlich gar nicht zutraute.
Doch dann wurde er in jungen Jahren wegen einer Kneipenschlägerei vom Footballteam suspendiert. Aus Langeweile trat Paul Newman einer College-Theatergruppe bei. Bald darauf schon fiel er im legendären Actor’s Studio von Lee Strasberg durch sein „erschreckend gutes Aussehen“ auf. Doch für sein linkisches Hollywood-Debüt in dem Sandalenfilm „Der silberne Kelch“ verspottete man ihn als „Marlon Brando für Arme“.
Ich möchte als jemand in Erinnerung bleiben, der versucht hat, seiner Zeit gerecht zu werden, der versucht hat, den Menschen zu helfen, miteinander zu kommunizieren.
Paul Newman
Paul Newman hatte aber einfach Glück: Nach dem Unfalltod von James Dean übernahm er dessen Rolle in dem Boxerfilm „Die Hölle ist in mir“. Sie machte ihn schlagartig berühmt. Doch trotz der bald folgenden Oscarnominierung für „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ blieben Zweifel. Newman litt am Hochstapler-Syndrom. Er glaubte, aus dem falschen Grund ein Star zu sein, und flüchtete in den Alkohol.
Trotzdem überzeugte er als vielseitiger Mime. Newman spielte Ganoven, Polizisten, Draufgänger und pflichtbewusste Ehemänner. Mit Archivbildern, Filmausschnitten und Interviews zeichnet die Dokumentation das Porträt eines sozialpolitisch engagierten Bürgerrechtlers. Stolz war Paul Newman darauf, dass er als „Nr. 19 auf Richard Nixons Feindesliste“ geführt wurde.
Der kurzweilige Film würdigt auch die Rolle seiner langjährigen Ehepartnerin, der Schauspielerin Joanne Woodward, mit der Paul Newman weniger bekannte – aber bemerkenswerte – Regiearbeiten realisierte.
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