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God save the BBC? Laut eines Berichts des britischen Parlaments hat die Rundfunkanstalt mit ihren jetzigen Strukturen keine großen Zukunftschancen.

© dpa

Zukunft des britischen Fernsehens: BBC ringt um Inhalte und Rundfunkgebühren

Die größte Rundfunkanstalt des Landes steht wegen ihrer Struktur und ihrer Inhalte in der Kritik. Auch über die Rundfunkgebühren wird diskutiert.

Die jetzige Finanzierung der BBC aus Rundfunkgebühren ist nach einem Bericht britischer Parlamentarier in Zukunft „schwerer und schwerer zu rechtfertigen“. Außerdem braucht die BBC eine „herausfordernde, unabhängige Kontrolle“, um den Erfordernissen von Transparenz und Rechenschaftspflicht gerecht zu werden. Der Bericht des Medienausschusses im Unterhaus heißt „Die Zukunft der BBC“. Er gibt der BBC, obwohl sie „immer noch ein geschätzter und wichtiger Aspekt des nationalen Lebens“ sei, in ihrer heutigen Struktur keine große Zukunft.

Der Ausschussvorsitzende John Whittingdale erinnerte an „selbst verschuldete Katastrophen“ der BBC in den letzten Jahren, sie gehen vom Skandal um den pädophilen TV-Star Jimmy Savile bis zu journalistischen Pannen und Kontroversen um ihre politische Ausgewogenheit. „Wenn eine Organisation fast vier Milliarden Pfund öffentlicher Gelder erhält, müssen sehr weit gehende Fragen gestellt werden, wie dieses Geld verwendet wird, wie eine solche Organisation geleitet und zur Rechenschaft gezogen wird.“

Alles für alle

Der Bericht ist ein erstes Scharmützel in der Debatte um die neue „BBC Charta“, die Ende 2016 erneuert werden muss. Vorgeschlagen wird die Abschaffung der jetzigen „Selbstkontrolle“. Der „BBC Trust“, das jetzige Aufsichtsgremium, stehe der BBC „viel zu nahe“. Stattdessen wird eine „Public Service Broadcasting Commission“ vorgeschlagen, die der BBC strategische Vorgaben machen, ihre Leistungen bewerten und die Höhe des Etats bestimmen würde.

Kritisiert wird, dass die BBC immer noch „allen Leuten alles“ sein will und in zu großer Nähe zu kommerziellen Anbietern operiert. Hinterfragt wird die Höhe der Rundfunkgebühren (circa 200 Euro pro Jahr), ihre „anachronistische“ Eintreibung unter Androhung von Gefängnisstrafen und als möglicher Ersatz eine „Haushaltsgebühr“ nach deutschem Vorbild.

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