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Carlos Slim Helu ist mexikanischer Unternehmer und einer der reichsten Männer der Welt. Jetzt übernimmt er die Mehrheit bei Telekom Austria.

© dpa

Milliardär und Zeitungsmagnat: Carlos Slim nun größter Aktionär der "New York Times"

Der mexikanische Milliardär Carlos Slim kauft weitere Anteile an der "New York Times" und ist nun größter Aktionär. Zu Jeff Bezos gibt es dennoch gewaltige Unterschiede.

Zwischen Jeff Bezos und Carlos Slim gibt es gewaltige Unterschiede, aber auch einige Gemeinsamkeiten, und damit ist nicht ihre Platzierung auf den vorderen Plätzen in der Rangliste der reichsten Männer gemeint. Der Amazon-Gründer Jeff Bezos lässt es sich nach dem Kauf der „Washington Post“ im Oktober 2013 nicht nehmen, sich mit „Ideen, Fragen und Anregungen“ in die Geschicke der renommierten Zeitung einzumischen. Der mexikanische Milliardär Carlos Slim muss sich bei der „New York Times“ damit begnügen, größter Aktionär der „Gray Lady“ zu sein. Slim hatte der Zeitung während der Wirtschaftskrise von 2009 rund 250 Millionen US-Dollar geliehen und dafür Optionsscheine erhalten. Nun machte er von dem Kaufrecht Gebrauch und erwarb 15,9 Millionen Aktien zum Stückpreis von 6,36 US-Dollar, also zu etwa der Hälfte des aktuellen Preises. Insgesamt hält Slim, der zweitreichste Mann der Welt, damit 16,8 Prozent am Kapital der „New York Times“ und ist damit nun der größte Anteilseigner des Traditionsblatts.

Die Kontrolle über die Zeitung liegt allerdings weiterhin bei der Verlegerfamilie Sulzberger, die über eine Stiftung den Großteil der nicht frei handelbaren Aktien hält und darüber die Zusammensetzung des Vorstandes bestimmt. 250 Millionen Dollar betrug übrigens auch der Kaufpreis, den Bezos für die „Washington Post“ zahlte.

Vom Zeitungskonzern zum Ein-Zeitungs-Unternehmen

Zur Restrukturierung der „New York Times“, die seit 2012 wieder schwarze Zahlen schreibt, gehörten jedoch mehrere harte Einschnitte. Der Pressekonzern mit verschiedenen Zeitungsbeteiligungen schrumpfte zum ein Ein-Zeitungs-Unternehmen. Zunächst verkaufte der Verlag der „New York Times“ Ende 2011 insgesamt 16 kleine Regionalzeitungen im Süden der USA. Sie wurden für 143 Millionen US-Dollar an die US-amerikanische Halifax Media Holdings abgegeben. Im August 2013 wurde dann auch noch der „Boston Globe“ zusammen mit den zugehörigen Lokalblättern für 70 Millionen Dollar an den Bostoner Unternehmer John W. Henry verkauft.

Mit solchen Verkäufen steht die „New York Times“ jedoch nicht allein da: Auch der zum Imperium von Rupert Murdoch gehörende Dow-Jones-Konzern trennte sich im September 2013 gleich von 33 Lokalzeitungen an den Finanzinvestor Fortress Investment. Im Printbereich konzentriert sich Murdoch seither auf große Titel wie „The Wall Street Journal“, „New York Post“ oder die britischen Zeitungen „The Sun“ und „The Daily Telegraph“.
Carlos Slim und Jeff Bezos sind dabei nicht die ersten Milliardäre mit Zeitungen in ihrem Portfolio. Bereits 1973 war Großinvestor Warren Buffett bei der „Post“ eingestiegen. Im Jahr 2012 kaufte Buffett zudem auf einen Schlag 63 lokale Tages- und Wochenzeitungen für rund 140 Millionen Dollar, trotz oder wegen der Zeitungskrise. Kurt Sagatz

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