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In seinem Element: Volker Panzer im ZDF-Nachtstudio.

© ZDF

Der gute Mensch des ZDF: Volker Panzer ist tot

Der Kulturjournalist und langjährige Leiter des ZDF-„nachtstudio“ Volker Panzer ist im Alter von 73 Jahren in Berlin gestorben.

Einmal wurde Volker Panzer vom Magazin „Cicero"“ befragt, was er tun würde, wenn nur noch einen Tag zu leben hätte. Seine Antwort: Er recherchierte als erstes, ob das tatsächlich stimme. Wenn ja, wäre er nicht schockiert, ließe sich LSD liefern und würde seinen Italiener schleunigst bezahlen. Das ist vielleicht ein tröstlicher, ein humorvoller Gedanke, der auftaucht, als am Freitag die Nachricht vom Tod des Kulturjournalisten und langjährigen Leiters des ZDF-„nachtstudio“ kam.

Volker Panzer ist am Donnerstag im Alter von 73 Jahren in Berlin gestorben, teilte das ZDF mit.

Panzer, am 31. Mai 1947 im saarländischen Schaffhausen geboren, landete nach einem geistes- und sozialwissenschaftlichen Studium 1977 als freier Journalist beim ZDF und wurde 1989 Redakteur beim ältesten deutschen Kulturmagazin „aspekte“. Sein besonderes Engagement galt in der Zeit dem Denkmalschutz. 1994 bis 1997 leitete er die ZDF-Redaktion „Geschichte und Gesellschaft“.

Von 1997 bis zu seiner Pensionierung 2012 war er Leiter und Moderator des von ihm entwickelten Gesprächsformats „nachtstudio“. Bis 2015 moderierte Volker Panzer die Neuhardenberger Gespräche zur Zeit der Stiftung Schloss Neuhardenberg und schrieb auch für den Tagesspiegel über seine Schlager-Liebe.

Ein Meister des Worts, des Laissez-Faire, ein Querdenker auch. „Volker Panzer schätzte den grenzüberschreitenden Diskurs über alles, das ,nachtstudio' war die von ihm erfundene schillernde Alternative für Querdenker jeglicher Couleur", sagte ZDF-Kulturchefin Anne Reidt.

Die Kultursendung wurde 2012 relativ geräuschlos eingestellt. Panzer widersprach im Tagesspiegel-Interview nicht, als er „der gute Mensch vom ZDF“ genannt wurde.

Und er antwortete auf die Frage, ob es nicht auch schön sei, diese Last los zuwerden: „Nein. Und wissen Sie warum? Weil es keine Last war. Ich bin Deutschlands ältester Schüler. Ich habe in all diesen Jahren unablässig gelernt. Dank meiner Mitarbeiter. Die haben mich vor jeder Sendung mit einem Dossier versorgt. Und ich durfte lernen. Herrlich.“

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