zum Hauptinhalt
Thomas Gottschalk moderierte jahrelang die ZDF-Show „Wetten dass..?“.

© Philipp von Ditfurth/dpa

Update

Ex-„Wetten, dass..?“-Moderator wird 75: Thomas Gottschalk verkündet Show-Aus im Fernsehen

Jahrzehntelang prägte Thomas Gottschalk die Show-Unterhaltung im deutschen TV. Nun hat der 74-Jährige eine Entscheidung getroffen.

Stand:

Nun soll endgültig Schluss sein: Entertainer Thomas Gottschalk hat im TV das Ende seiner Show-Karriere in der Samstagabendunterhaltung im Fernsehen bekanntgegeben. „Ich werde am nächsten Sonntag 75 und das ist für einen Moderator der Punkt, wo man sagen sollte, man nimmt sich selber raus“, sagte der 74-Jährige am Samstagabend im TV. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung berichtet.

Das deutsche TV-Publikum hat eine gewisse Routine darin, von Gottschalk Abschied zu nehmen. 1992 sagte er erstmals Tschüss bei „Wetten, dass..?“, 2011 machte er zum zweiten Mal dort Schluss. 2023 gab er zum dritten und wohl letzten Mal den ZDF-Klassiker ab. Immer blieb er dennoch stark präsent.

Gottschalk ist älter als der neue Papst Leo XIV.

„Ich habe 35 Jahre lang den Samstagabend betreut und im Griff gehabt“, sagte Gottschalk in der RTL-Show „Denn sie wissen nicht, was passiert“ – ein Format von Barbara Schöneberger, Günther Jauch und ihm selbst.

Er habe aber immer betont: Wenn der Tag erreicht sei, an dem er älter sei als der Papst, müsse Schluss sein – und der neugewählte Pontifex Leo XIV. ist 69 Jahre alt. Allerdings willigte der TV-Routinier ein, Anfang Dezember noch einmal in einer Abschiedssendung aufzutreten. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung berichtet. 

„Ich werde am nächsten Sonntag 75 und das ist für einen Moderator der Punkt, wo man sagen sollte, man nimmt sich selber raus“, sagte der 74-Jährige. Zu einem Zeitpunkt, wo viele Menschen in Deutschland in der Politik unter Bundeskanzler Friedrich Merz eine Rückkehr der 1990er Jahre erwarten, endet dieses Kult-Jahrzehnt im Fernsehen jetzt damit wohl endgültig.

Gottschalk in einer Reihe mit Carrell, Rosenthal und Fuchsberger

Gottschalk ist einer der erfolgreichsten Showmaster im deutschen Fernsehen. Er steht in der Tradition von Legenden wie Rudi Carrell (1934-2006), Hans Rosenthal (1925-1987), Joachim Fuchsberger (1927-2014) und Hans-Joachim Kulenkampff (1921-1998). Der letzte verbliebene Show-Dino dieses Kalibers außer ihm ist „Wetten, dass..?“-Erfinder Frank Elstner (83).

Die italienische Schauspielerin Sophia Loren scherzt mit Showmaster Thomas Gottschalk während der 150. Sendung der Fernsehshow „Wetten, dass..?“ im Jahr 2004.

© dpa/Michael Urban

In der großen Zeit von „Wetten, dass..?“ versammelte Gottschalk zuweilen fast 18 Millionen Menschen vor dem Bildschirm. Sie sahen 1995, wie Michael Jackson beim „Earth Song“ über der ZDF-Bühne hing. 1998, wie Götz George ausflippte, weil sich „Thommy“ angeblich so schlecht über seinen neuen Film informiert hatte.

Auch Michael Jackson war bei Thomas Gottschalk in der Sendung.

© Imago Images/Teutopress/Imago Stock&People

2004, wie Angelina Jolie eine riesige Würgeschlange um den Hals trug. Mit Sophia Loren turtelte er 2004 und zuletzt 2020 in der Sendung. Und auch Michail und Raissa Gorbatschow waren seine Gäste. Solche Gesprächsstoff-Momente machten die Show groß.

Thomas Gottschalk begrüßte 1996 auch Michail und Raissa Gorbatschow in seiner Show.

© Imago Images/Teutopress

Auch außerhalb von „Wetten, dass..?“ war Gottschalk immer sehr umtriebig. Mit 70 Jahren gewann er ein Wissensduell gegen Joko Winterscheidt: unter anderem, weil er korrekt Hammer und Zirkel auf der DDR-Flagge erinnerte und nicht Hammer und Sichel wie Winterscheidt. Damit wurde er vom Gast zum Gastgeber der ProSieben-Sendung „Wer stiehlt mir die Show?“. 

In meinem Alter muss man nicht mehr cool sein, das war ich mein Leben lang.

Thomas Gottschalk

Auch mit der Überraschungsshow „Denn sie wissen nicht, was passiert“ auf RTL fuhr er noch bis zu seiner Ankündigung Topquoten ein. Das Publikum sollte ihn also keineswegs abschreiben.

Gegenwind erfuhr Gottschalk hingegen zuletzt häufiger, wenn er sich kritisch zu Gesellschaftsthemen äußerte. Zuweilen wurde ihm auch Sexismus vorgeworfen. In seinem Buch „Ungefiltert“ spricht er über das Showbusiness, die Influencer-Szene, das Gendern und die „Generation Z“.

Er nehme keine Rücksicht mehr darauf, ob das, was er sage, politisch korrekt sei, sagte Gottschalk kürzlich der dpa. „In meinem Alter muss man nicht mehr cool sein, das war ich mein Leben lang.“ (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })