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"In eigener Sache": Die "Berliner Morgenpost" informierte am Mittwoch ihre Leser, warum die Zeitung nur in einer Notausgabe erschienen ist.

© Kurt Sagatz

Update

Notausgaben zu Weihnachten: Funke-Zeitungen weiterhin von Hackerattacke betroffen

Eine Hackerattacke legt die Funke-Mediengruppe nach wie vor lahm. Auch die Weihnachtsausgaben erscheinen nicht in gewohntem Umfang.

Stand:

Die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (ehemals WAZ-Gruppe) sind am Mittwoch nur mit Notausgaben erschienen. In der Spitzenmeldung „In eigener Sache“ informierte so auch die „Berliner Morgenpost“ ihre Leser darüber, dass die Mediengruppe am Dienstag Opfer eines Hackerangriffs geworden ist.

Wie die Funke-Mediengruppe weiter mitteilte, waren von der Hackerattacke „zahlreiche Computersysteme im gesamten Bundesgebiet“ betroffen, darunter auch die Redaktionen und Druckhäuser der in Essen beheimateten Gruppe. Auch die Weihnachtsausgaben werden nur in verringertem Umfang erscheinen, gab die Gruppe auf Nachfrage von AFP bekannt.

Der Hackerangriff dauert nach Angaben eines Unternehmenssprechers auch am Mittwoch an. Noch immer seien mehrere Systeme bundesweit nicht einsatzbereit. Eine Taskforce mit internen sowie externen IT- und Forensik-Experten nehmen aktuell „eine gründliche Untersuchung des Vorfalls“ vor. Als Sofortmaßnahme sind am Dienstag sofort sämtliche IT-Systeme der gesamten Gruppe kontrolliert heruntergefahren worden, sagte der Sprecher dpa.

Zu den Zeitungen der Mediengruppe gehören neben der „Berliner Morgenpost“ das „Hamburger Abendblatt“, „Bergedorfer Zeitung“, „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“, „Neue Ruhr Zeitung/Neue Rhein Zeitung“, „Westfälische Rundschau“, „Westfalenpost“, „Braunschweiger Zeitung“, „Harz Kurier“, „Thüringer Allgemeine“, „Ostthüringer Zeitung“ und „Thüringische Landeszeitung“.

In Köln und Essen wird ermittelt

Die Staatsanwaltschaft Köln und das Polizeipräsidium Essen nahmen Ermittlungen auf. „Der genaue Umfang der Cyberattacke ist noch unbekannt“, hatte die Essener Polizei am Dienstag mitgeteilt. Nach Angaben des Unternehmens waren bundesweit alle großen Standorte der Mediengruppe in Bayern, Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen betroffen. Der Ausfall betreffe mehrere zentrale IT-Systeme, über die die verschiedenen Standorte, Redaktionen und Druckereien miteinander verbunden seien.

Bei dem Angriff wurden nach Erkenntnissen der Zentrale- und Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) der Essener Staatsanwaltschaft die Systeme des Medienhauses von außen verschlüsselt. Ob es sich dabei um einen Erpressungsversuch gehandelt hat, ist bislang nicht geklärt.

Um ihre Leser trotz der Einschränkungen zu informieren, wurden die Paywalls der Zeitungen deaktiviert und die E-Paper.

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