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Medien: Fußball-WM 2002: "Kein Zeitdruck" für die Senderechte

In welchem Programm die Fußball-Weltmeisterschaften 2002 und 2006 zu sehen sein werden, ist noch immer ungewiss. Die am Montag fortgesetzten Verhandlungen zwischen ARD, ZDF und der Kirch-Gruppe sind "noch nicht zu einem Ergebnis gekommen.

In welchem Programm die Fußball-Weltmeisterschaften 2002 und 2006 zu sehen sein werden, ist noch immer ungewiss. Die am Montag fortgesetzten Verhandlungen zwischen ARD, ZDF und der Kirch-Gruppe sind "noch nicht zu einem Ergebnis gekommen. Wir sind jedoch weiter im Gespräch", sagte der neue ARD-Vorsitzende Fritz Pleitgen gestern in Köln. Kern des Problems ist, dass die öffentlich-rechtlichen Sender nicht nur die wichtigsten Partien der nächsten WM in Südkorea und Japan ausstrahlen wollen, sondern dass sie sich bereits jetzt die Rechte an der ungleich bedeutsameren WM im eigenen Land vier Jahre später sichern wollen. In einer ersten Verhandlungsrunde hatten sich Leo Kirch sowie die Intendanten Dieter Stolte (ZDF) und Albert Scharf (Bayrischer Rundfunk) nur auf eine Option für 2006 geeinigt, was die übrigen ARD-Intendanten für nicht ausreichend hielten. "Wir haben da einen anderen Ansatz versucht", sagte Pleitgen gestern über die jüngsten Gespräche, ohne auf Details eingehen zu wollen. Die Verhandlungen, so Pleitgen in bester Diplomaten-Manier, würden "von beiden Seiten sehr konstruktiv und in einer guten Atmosphäre geführt". Und ARD und ZDF würden "vollkommen geschlossen auftreten", von angeblichen Differenzen "habe ich nichts mitbekommen". Angeblich verlangt der Münchner Medienunternehmer rund 750 Millionen Mark für beide Weltmeisterschaften.

Wahrscheinlich ist, dass Kirch den Preis senkt, wenn er dafür von ARD und ZDF Teilrechte an den kommenden Olympischen Spielen sowie an der Fußball-Europameisterschaft 2004 erhält. Pleitgen, der Länderspiele als "herausragende gesellschaftliche Ereignisse" betrachtet, setzt auf die Strategie des langen Atems: "Ich sehe keinen gewaltigen Zeitdruck." Zumal die WM-Spiele der deutschen Mannschaft sowie die Halbfinals und das Endspiel laut Gesetz sowieso in einem frei empfangbaren Programm zu sehen sein müssen.

WDR-Intendant Pleitgen hatte gestern seine Kollegen zum ersten Mal als neuer ARD-Chef nach Köln geladen, doch nach der Intendantenrunde konnte er "nicht mit besonders aufregenden Themen" vor die Presse treten, wie er selbst bedauernd einräumte. Vor allem nicht mit konkreten Ergebnissen: Neben den Verhandlungen über die Fußball-WM-Rechte stocken auch die Gespräche über ein gemeinsames Auslandsfernsehen. Die Idee von Dieter Weirich, dem Intendanten der Deutschen Welle, dass ARD und ZDF Unterhaltungssendungen für ein Pay-TV-Programm liefern sollen, lehnte Pleitgen ab.

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