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Mann am Klavier. Thomas Gottschalk verabschiedet sich am Dienstag klimpernd von seinem Publikum. Foto: ARD

© ARD/Max Kohr

Medien: Gottschalk bricht live ein Show verliert fast zwei

Millionen Zuschauer.

Die schwer verunglückte Premiere von „Gottschalk live“ hat beim Publikum deutliche Spuren hinterlassen. Die ausgezeichnete Quote am Montag mit 4,34 Millionen fiel am Dienstag dramatisch – auf 2,43 Millionen. Das ist ein Verlust von fast zwei Millionen Zuschauern. Mit einem Marktanteil von 8,6 Prozent ist die neue Tagesshow mit dem früheren „Wetten, dass..?“-Moderator dort angelangt, wo sich die glücklosen Vorgänger im ARD-Vorabendprogramm verabschiedet hatten. Thomas Gottschalk ist ganz schnell in der „Todeszone“ angekommen, jetzt beginnt die Arbeit, der Kampf um die Zuschauer, um jeden Zuschauer. Der Quotenrutsch dokumentiert, dass er selbst um sein älteres Stammpublikum ringen muss. Die jüngeren Zuschauer, die 14- bis 49-Jährigen, hatte er nicht und wird er nicht haben. Am Dienstag waren es gerade mal 480 000, sprich fünf Prozent Marktanteil. „Gottschalk live“ kann nur als „Gottschalk alt“ reüssieren.

Auf die herbe Kritik hat der Moderator am Dienstag frotzelnd reagiert. „Eigentlich sind Sie heute das Premierenpublikum“, begrüßte er die Zuschauer zur zweiten Sendung von „Gottschalk Live“. „Gut, wir haben gestern angefangen, aber Sie wissen ja, wie das so ist bei Premieren. Es war eher eine technische Probe. Wir hatten da kleine Probleme. Der Vorhang ging dauernd im falschen Moment zu – und dann stand da Werbepause“, sagte der 61-Jährige. Der Umgang mit der Werbung war am Dienstag deutlich besser gelöst. Vorneweg, hintendran und einmal mittendrin. so kann es mit den Unterbrechungen funktionieren. In seiner zweiten Ausgabe wurde trotzdem erneut geprobt. Soll „Gottschalk live“ eine Tagesshow sein oder eine Talkshow zum Tage? Gottschalk begrüßte den Schauspieler Armin Rohde, der am Mittwoch im ARD-Film „Alleingang“ auftreten sollten, und Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer im Studio sowie den für einen Oscar nominierten Regisseur Wim Wenders („Pina“) via Schalte.

Unterm Strich hat „Gottschalk live“ am Dienstagabend ein halbes Stündchen durchgeplaudert. Vogelleicht, beschwerdefrei. Mit bösem Blick: unaufwendig, unerheblich. Joachim Huber

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