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Rätselhafter Abgang: Kraft bedauert Piels Rücktritt

Der WDR-Rundfunkrat will am Montag über die Nachfolge beraten.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hat den Rücktritt von WDR-Intendantin Monika Piel bedauert. „Das ist eine bestürzende Nachricht“, sagte Kraft laut einer am Samstag in Düsseldorf veröffentlichten Mitteilung der Staatskanzlei. „Als Intendantin stand Monika Piel für eine offene Dialogkultur – innerhalb des öffentlich- rechtlichen Rundfunks und darüber hinaus“, hieß es weiter. „Wir respektieren ihre persönlichen Gründe. Dennoch bedauern wir diesen für uns alle überraschenden Schritt.“ Monika Piel hatte am Freitag erklärt, vorzeitig aufhören zu wollen, sobald ihre Nachfolge geregelt sei. Sie gab „persönliche Gründe“ an. Näheres wurde auch am Samstag nicht bekannt.

Allerdings wurde der angekündigte Rückzug im Zusammenhang mit den beiden offenbar kräfteraubenden Jahren als ARD-Vorsitzende 2011 und 2012 gesehen. In einem Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ hatte Piel Ende 2012 gesagt, dass sie „nicht undankbar“ sei, den Vorsitz nun wieder abzugeben. „Die Arbeit als Vorsitzende ist manchmal sehr mühselig. (...) Vergnügungssteuerpflichtig ist das eher selten“, meinte sie. Die 61-jährige Journalistin ist seit 2007 Intendantin der größten ARD-Anstalt.

Der Rundfunkrat des WDR hatte erst im vergangenen Jahr Piels Intendanz bis 2019 verlängert. Das Gremium will bei einer turnusgemäßen Sitzung an diesem Montag darüber beraten, mit welchem Verfahren nun ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin bestimmt werden kann. Möglich wären zum Beispiel eine Ausschreibung oder ein Verfahren, bei dem Vorschläge aus dem Kreis der 48 Ratsmitglieder kommen. dpa/jbh

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