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Das Magazin "The European" erschien 2012 erstmals als gedruckte Ausgabe, nun droht dem Heft das Aus.

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Umstrittener Investor zieht sich zurück: Magazin „The European“ droht Schließung

Eigentlich hatte der neue Investor Bernd Förtsch Großes vor mit "The European". Doch nun soll das Magazin womöglich eingestellt werden.

Noch im vergangenen Dezember hatte der umstrittene Finanzunternehmer und Verleger Bernd Förtsch vollmundig verkündet, seine Börsenmedien AG („Der Aktionär“, DAF – Deutsches Anleger Fernsehen) mit dem Kauf des Magazins „The European“ „zu Deutschlands relevantestem, unabhängigem Inhalte-Anbieter für Finanzen, Wirtschaft und Politik” machen zu wollen – dieses Vorhaben findet nun ein abruptes Ende: Förtsch zieht sich überraschend als Investor von „The European“ zurück, dem Magazin und seinem Online-Auftritt droht damit das Aus.

Den Mitarbeitern wurde bereits gekündigt

Die acht festangestellten Mitarbeiter in der Berliner Redaktion haben am Freitag ihre Kündigung erhalten. Die Geschäftsführung von The European bereite nun die Schließung des Magazins vor, heißt es auf der Internetseite des Magazins.

„Die Enttäuschung ist immens“, sagt Chefredakteur Alexander Görlach, der das Debattenmagazin 2009 zunächst als Online-Portal gegründet hatte, 2012 folgte dann eine gedruckte Ausgabe, von der zuletzt rund 25 000 Exemplare verkauft wurden. Gewinn hat das Magazin nie gemacht, dennoch hatte Förtsch Großes vor, als er im Dezember 78 Prozent der Anteile übernahm. Die englische Online-Ausgabe sollte erweitert werden, vor allem sollte das gedruckte Heft statt vier Mal pro Jahr künftig mit bis zu zehn Ausgaben jährlich erscheinen – dass das schwierig werden könnte, zeigten bereits die vergangenen Monate. Erst drei Hefte sind 2015 erschienen, zwei weitere waren in Planung. Das Aus erwischt die Mitarbeiter in der Produktion des September-Hefts.

Hoffnung setzen Alexander Görlach und seine Berliner Redaktion nun in Gespräche mit einem möglichen neuen Investor, die bereits begonnen worden seien. Genauere Angaben zum potenziellen neuen Käufer wollte Görlach nicht machen. Die Zeit drängt allerdings, wenn die Produktion weiter aufrechterhalten werden soll. Sonja Álvarez

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