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Die Deutschen Zeitschriftenverleger haben ihren Verbandsnamen geändert - und mit Blick auf den russischen Einmarsch in die Ukraine daran erinnert, wie wichtig eine freie Presse ist.

© MVFP

„Medienverband der freien Presse“: Neuer Name, alte Diskussionen

Der Verband der Zeitschriftenverleger heißt künftig „Medienverband der freien Presse“. Unter dem Namen hätten auch die Zeitungsverleger Platz.

Für die deutschen Zeitschriftenverleger markiert die Umbenennung des alten Verbandes VDZ in den neuen Namen „Medienverband der freien Presse“ den Abschluss eines Reformprozesses „in der Vertretung der medienpolitischen Interessen von über 400 Verlagen mit mehr als 7000 Zeitschriften- und Medienangeboten“.

Der sehr allgemein gehaltene Verbandsname – ohne die Nennung der Zeitschriften-Mediengattung - könnte gleichwohl den Ausgangspunkt für eine noch weitreichendere Reform sein, die in dem seit langem immer wieder diskutierten Zusammenschluss der Interessensvertretungen von Zeitschriften- und Zeitungsverlegern münden könnte.

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Erst vor kurzem hatte die Funke Mediengruppe die Mitglieder des Bundesverbandes Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) dazu aufgefordert, über eine Verschmelzung mit dem zu der Zeit noch VDZ heißenden Verbandes nachzudenken. Es gibt sogar Stimmen, die auch den Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter und den Verband Deutscher Lokalzeitungen unter einem gemeinsamen Dach sehen wollen. Der Name „Medienverband für die frei Presse“ ließe das alles durchaus zu.

Aus Sicht von Funke ist das Ansinnen aus zweifacher Sicht nachvollziehbar. Zum einen sind die Essener sowohl Zeitungs- als auch Zeitschriftenverleger und damit wie auch Axel Springer in beiden Verbänden vertreten.

Zum anderen ist die Funke-Gruppe darüber verärgert, wie der BDZV mit der Causa Döpfner umgeht. Nach Ansicht der Mediengruppe ist Springer-Chef Mathias Döpfner nicht länger als Verbandspräsident tragbar. Verlegerin Julia Becker hat angekündigt, zum nächstmöglichen Zeitpunkt aus dem BDZV austreten.

BDZV mitten im Reformprozess

Der BDZV befindet sich zudem mitten im Reformprozess. Erst vor kurzem hat die Task Force Modernisierung BDZV ihre Arbeit aufgenommen. „Es liegen zahlreiche Vorschläge zu diversen Themen auf dem Tisch, die nun von der Arbeitsgruppe diskutiert werden, um Hinweise für die künftige Entwicklung des BDZV zu geben“, heißt es aus dem Verband. „In die Entscheidungsfindung wird die Mitgliedschaft einbezogen. Weder der Arbeit der Task Force noch den Entscheidungen möchten wir vorgreifen.“

In der aktuellen Situation steht indes ein anderes Thema noch stärker im Blickpunkt. „Die freie, unabhängige Presse ist unverzichtbar für die Freiheit einer Demokratie. Der Angriffskrieg auf die junge Demokratie in der Ukraine ermahnt uns, dass wir diese Freiheit keinen einzigen Tag als Selbstverständlichkeit missverstehen dürfen“, sagte Philipp Welte, Vorsitzender der Fachvertretung Publikumsmedien.

Zugleich verwies der Vorstand bei Hubert Burda Medien auf die „enormen Herausforderungen für die freie Presse in Europa und des russischen Angriffskriegs auf die junge Demokratie in der Ukraine, begleitet vom manipulativen Vorgehen der russischen Staatspropaganda“, wie es in einer Erklärung des frisch umbenannten Verbandes heißt.

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