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Das NDR-Logo ist an der Einfahrt zum Landesfunkhaus Schleswig-Holstein auf einer Glasplatte angebracht.

© Axel Heimken/dpa

Vorwurf der politischen Einflussnahme: NDR-Führungskräfte lassen vorerst Ämter ruhen

Der NDR-Chefredakteur und die führende Politikredakteurin sind vorerst von ihren Aufgaben entbunden. Der Landesrundfunkrat hat eine Prüfung eingeleitet.

Wegen ungeklärter Vorwürfe gegen redaktionelle Führungskräfte des Norddeutschen Rundfunks (NDR) in Kiel gibt es vorübergehend personelle Konsequenzen.

Der Direktor des Landesfunkhauses Schleswig-Holstein, Volker Thormählen, teilte am Mittwoch in einem Statement mit: „Norbert Lorentzen und Julia Stein haben mich am heutigen Nachmittag gebeten, sie bis auf weiteres von ihren bisherigen Aufgaben im Landesfunkhaus Schleswig-Holstein zu entbinden. Ich habe ihrem Wunsch entsprochen und mich bei ihnen für diesen Schritt bedankt.“

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Thormählen ergänzte: „Ich möchte der guten Ordnung halber daran erinnern, dass die Unschuldsvermutung gilt.“ Lorentzen ist Chefredakteur des NDR für Schleswig-Holstein, Stein ist dort für die Politik-Berichterstattung verantwortlich.

Der Fall dreht sich um Vorwürfe im Zusammenhang mit der Politik-Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen ARD-Senders. Das Online-Medium „Business Insider“ und danach der „Stern“ hatten über Vorwürfe berichtet, wonach es eine Art Filter durch die Vorgesetzten in der Redaktion geben könnte.

Mitarbeiter fordern Aufklärung

Dabei ging es beispielsweise um ein Interview, das ein NDR-Journalist habe führen wollen, was seine Vorgesetzten aber abgelehnt hätten. Lorentzen und auch der NDR hatten den Vorwurf von politischer Einflussnahme zurückgewiesen.

Der unabhängige Landesrundfunkrat Schleswig-Holstein hat eine Prüfung eingeleitet. NDR-Mitarbeiter forderten in einem Brief an den Landesfunkhausdirektor eine lückenlose Aufklärung. Es gehe um die Reputation des Senders.

Die Posten von Lorentzen und Stein übernehmen vorübergehend nach NDR-Angaben die Vize-Direktorin und Chefredaktionsmitglied Bettina Freitag und Redakteur Andreas Schmidt aus dem Bereich „Politik und Recherche“. (dpa)

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