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Fußball: Premiere und Telekom zeigen Bundesliga

Die Deutsche Telekom und der Bezahlsender Premiere zeigen von der kommenden Saison an Bundesliga-Spiele live über das Internet. Ein neuer Empfänger soll die Spiele auch auf Fernsehern darstellen.

München - Damit starte "ein neues TV-Zeitalter in Deutschland", sagte Telekom-Vorstand Walter Raizner am Freitag in München. Mit der Allianz verbünden sich Premiere und Telekom gegen den neuen Bezahlsender Arena, der Premiere in einem spektakulären Bieterwettbewerb die Pay-TV-Rechte an der Fußball-Bundesliga weggeschnappt hatte. Allerdings erreichen die beiden Partner zunächst nur einen kleinen Teil der Fußballfreunde in Deutschland.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) ist mit der Lösung der beiden Partner, die Bundesliga-Spiele über schnelle Internetzugänge zu zeigen, einverstanden. Damit seien die Online-Übertragungsrechte der Deutschen Telekom aber erschöpft. "Die herkömmliche TV-Verbreitung über Kabel und Satellit ist somit ausgeschlossen."

Verbreitung über Kabel nicht ausgeschlossen

Die DFL will nicht, dass die beiden Partner das Internet-Signal auch über Kabel und Satellit an ein breiteres Publikum verbreiten und so Arena noch mehr Konkurrenz machen. Dagegen schließen Telekom und Premiere ausdrücklich nicht aus, das Internet-Signal auch noch über Kabel und Satellit zu senden.

Bisher durfte stets Premiere die Spiele im Pay-TV zeigen. Arena zahlt nun aber für die kommenden drei Jahre weit über 200 Millionen Euro und stach so den Platzhirsch aus. Nach der Schlappe, die den Aktienkurs einbrechen ließ, will Premiere durch das Bündnis mit der Telekom durch die Hintertür zumindest einen Teil seiner Abonnenten mit Bundesliga-Spielen versorgen. "Premiere bleibt im Spiel", sagte Sender-Chef Georg Kofler. Der Premiere-Aktienkurs schoss um zwischenzeitlich knapp 14 Prozent auf 13,90 Euro in die Höhe.

Auch Arena zeigte sich zufrieden. "Es hat sich nichts geändert: Wer Bundesliga live über Kabel und Satellit im Fernsehen sehen will, bekommt das Angebot nur bei Arena", sagte Geschäftsführer Dejan Jocic in München.

Spezielle Decoder für den TV-Empfang

Die Deutsche Telekom hatte sich die Online-Rechte für die Bundesliga-Spiele gesichert. Diese sollen künftig über die neuen, besonders schnellen Breitband-Netze von T-Online übertragen werden. Über spezielle IPTV-Digital-Decoder sollen sie dann über den normalen Fernseher zu sehen sein. Fernsehen über das Breitbandnetz werde der dritte reichweitenstarke Weg zum Zuschauer - neben Kabel und Satellit, sagte Kofler. Wie die neuen Angebote aussehen und was sie kosten sollen, ließ er zunächst offen.

Laut Raizner können an die schnellen VDSL-Netze bis Ende Juni drei Millionen Haushalte angeschlossen werden, ein Jahr später sollen es 13 Millionen in 50 deutschen Städten sein. Raizner sagte, es gebe noch Gespräche mit der DFL. Es sei offen, ob man auch auf Kabel und Satellit setzen werde. (tso/dpa)

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