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Medien: Richard Gere gegen Elfenbeinküste

Viele Spiele, viele Kritiker, wenig Humor und fußballfreie Zonen: Der TV-Guide zur Fußball-WM

Mit rund 1,5 Milliarden Fernsehzuschauern weltweit wird heute Abend für das Eröffnungsspiel der Fußball-WM gerechnet. Ein gigantisches TV-Event. Noch nie war der technische und redaktionelle Aufwand so groß. In Deutschland berichten ARD und ZDF jeweils rund 80 Stunden live. Wohl dem, der Fußballfan ist. Was läuft wann und wo die nächsten vier Wochen? Der TV-Guide zur Weltmeisterschaft – auch für Fußballmuffel.

WM BEI ARD, ZDF UND RTL

Das ZDF mit Kommentator Béla Réthy übertragt das Eröffnungsspiel ab 18 Uhr. Danach wechseln sich ARD und ZDF mit den Vorrundenspieltagen (jeweils drei Partien, in der Regel um 15, 18 und 21 Uhr) ab. Ausnahme: RTL überträgt als erster Privatsender an den nächsten drei Sonntagen acht WM-Partien, allerdings nicht eine etwaige Achtelfinalpartie mit deutscher Beteiligung. Die liefe am 25. Juni im ZDF. Das Endspiel am 9. Juli kommentiert Reinhold Beckmann (ARD).

WM NICHT IM FREE–TV

Die entscheidenden Partien des 3. Vorrundenspieltages laufen parallel. Das bedeutet – höchstwahrscheinlich – für die deutsche Gruppe, dass die ARD das Spiel Deutschland gegen Ekuador am 20. Juni um 16 Uhr übertragen wird, Premiere exklusiv das Spiel Polen gegen Costa Rica. Dieses wird dann zeitversetzt auch in der ARD zu sehen sein. Premiere zeigt alle 64 WM-Partien live, aber verschlüsselt.

WM-WIEDERHOLUNGEN

Nicht jeder kann die Spiele am Nachmittag und frühen Abend live im Fernsehen verfolgen. Erstaunlicherweise bieten ARD/ZDF keine kompletten Spielwiederholungen am späteren Abend oder in der Nacht an. 15-minütige Zusammenfassungen (mehr sind nicht erlaubt) der drei Spiele des Tages laufen bei RTL ab null Uhr im „Nachtjournal – WM Spezial“. Die Tore werden auch in den Nachrichtensendungen der kleineren Sender wie n-tv zu sehen sein.

WM-KRITIKER

So viel Fußballkritik war nie. Sogar Phoenix ist im werktäglichen „WM-Fieber“ (ab 11 Uhr 30). Heute unterhält sich der englische Tagesspiegel-Autor Christopher Young mit Hans-Werner Fittkau über Feindbilder im Fußball. Spielanalysen liefern die TV-Experten Gerhard Delling, Günter Netzer (ARD), Johannes B. Kerner, Franz Beckenbauer, Urs Meier und Jürgen Klopp (ZDF). Für RTL arbeiten u.a. Rudi Völler, Pierre Littbarski, Olaf Thon und Reiner Calmund, für Premiere Ottmar Hitzfeld, Lothar Matthäus und Boris Becker, fürs DSF Udo Lattek, Thomas Helmer und Berti Vogts (Expertentalk ab 11 oder 12 Uhr), für Eurosport Arsene Wenger und Gerard Houllier („WM-Show“, 20 Uhr15 und 23Uhr 15). Wem das noch nicht komisch genug ist, kann bei „Waldis WM-Club“ (ARD, 23 Uhr 30, u.a. mit Harald Schmidt), bei der Comedy „Nachgetreten!“ (ZDF, 23 Uhr 30) mit Ingolf Lück oder bei Stefan Raab und Oliver Pocher (Pro 7) vorbei- schauen. Fußball und Humor geht aber meistens eigentlich gar nicht.

UND SONST?

Monica Lierhaus wird der ARD auch in den nächsten drei Jahren zur Verfügung stehen. Pünktlich zu WM-Beginn wurde der Vertrag mit der Sportjournalistin 2005 und 2006 verlängert. Für die WM haben sich ARD/ZDF abgesprochen, dem jeweils übertragenden Sender keine Konkurrenz zu machen. Pro 7, Sat 1 und RTL bringen verstärkt „frauenaffines Programm“. Sat-1-Chef Roger Schawinski hat die „WM der Gefühle“ ausgerufen und schickt am Samstag „Dr. T and the Women“ mit Richard Gere gegen Lierhaus, Delling, Netzer, Argentinien und die Elfenbeinküste ins Rennen. meh/Tsp

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