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Medien: Sat 1 verzichtet

Bundesliga-Rechte sind wieder auf dem freien Markt

Sat 1 hat auf eine Option auf die Übertragungsrechte für die kommende FußballBundesliga-Saison verzichtet. 80 Millionen Euro hat der Privatsender für die Rechte an der laufenden Saison bezahlt, Rechteinhaber Infront wollte einen ähnlich hohen Betrag für das Verlängerungsjahr. „Bei der Werbekonjunktur lässt sich das nicht finanzieren“, sagt ProSieben-Sat-1-Sprecher Torsten Rossmann, „deshalb haben wir uns entschieden, die Option nicht auszuüben.“

Trotzdem muss man sich noch nicht um die Fußball-Sendung „ran“ sorgen. Denn die Rechte sind zwar wieder zu haben, doch es fehlen die Interessenten. Die ARD, die mit dem Rechtekauf die traditionsreiche „Sportschau“ wiederbeleben könnte, ist nicht interessiert. Sportkoordinator Hagen Boßdorf sagte im Januar bereits kategorisch: „Wir wollen die Bundesliga nicht.“ Die ARD will zusammen mit dem ZDF die WM 2006, und das ist teuer genug. Für das ZDF sind die Bundesligarechte nicht finanzierbar, und RTL passt die Zwei-Stunden-Bundesliga-Zusammenfassung nicht ins Konzept: Der Kölner Privatsender will sich mit Live-Sportereignissen profilieren.

Bleibt also nur Sat 1. Und Sat 1 würde eigentlich auch gerne weitermachen, sagt Unternehmenssprecher Rossmann, bis 2006. „Wir sind an einer längeren Laufzeit des Vertrags interessiert, damit wir besser planen können.“ Bedingung: Die Rechte müssen billiger werden. Mit dem Verzicht auf die Option hat Sat 1 also wahrscheinlich nur gepokert.

Rechteinhaber Infront, bei dem der Ex- Fußballnationalspieler Günter Netzer und der Ex-Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus Gesellschafter sind, hat nicht viel Verhandlungsspielraum: Für die Rechte an der Liga hat die Agentur pro Saison 290 Millionen Euro ausgegeben. Infront kann diese Summe bei den Fernsehsendern schon jetzt nicht refinanzieren. nol

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