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US-Studie: Schadet Google News den Verlagen?

Vielen Internet-Lesern reichen die Google-Schnipsel aus. Jeder zweite bleibt bei der Suchmaschine hängen.

Kleinvieh macht auch Mist, das gilt im übertragenen Sinn auch in der digitalen Welt des Internets. Vor allem meinen das derzeit die Zeitungs- und Zeitschriftenverleger, die darauf drängen, von Google dafür entschädigt zu werden, dass ihre Meldungen und Meinungen die Basis für die populäre Newssuche des Internetkonzerns bilden. Google weist dieses Ansinnen bekanntlich von sich, betont vielmehr unermüdlich, dass die Verlage die Profiteure der Newssuche seien, weil Google ihnen die Nutzer vielmehr frei Haus liefert. Doch möglicherweise ist daran erheblich weniger als selbst die Verlage glauben.

Das Kleinvieh, das sind in diesem Fall die kurzen Schnipsel, englisch Snippets genannt, mit denen die Fundstücke angerissen werden. Einer Studie des Marktforschungsunternehmens Outsell aus Kalifornien zufolge, reichen fast der Hälfte der Besucher von Google News in den USA die Schnipsel völlig aus. So wie ein ungeduldiger Zeitungsleser auf vielen Seiten nur die Überschriften überfliegt, „scannen 44 Prozent der Besucher von Google News nur die Headlines ohne die Zeitungswebseiten zu besuchen“, heißt es in der jetzt veröffentlichten Studie. „Google leitet etwas Verkehr zu den Zeitungsseiten, es nimmt ihnen aber zugleich einen erheblichen Teil weg“, wertet Outsell-Marktforscher Ken Doctor die Untersuchung aus.

Für die Erhebung hatte Outsell untersucht, wie 2800 US-Amerikaner im vergangenen Jahr Nachrichten in Zeitungen und Online konsumierten und hatte dabei dramatische Effekte von Aggregatoren wie Google und Yahoo auf das Leseverhalten festgestellt. So stieg der Anteil der Leser, die für die Newssuche zuerst ins Internet gingen, sprunghaft auf 57 Prozent an. Ein Jahr zuvor waren es noch 33 Prozent gewesen.

In dieser Situation auf das Allheilmittel bezahlter Inhalte zu setzen, führt laut Outsell zu einem bösen Erwachen. Nur zehn Prozent der Online-Newsleser seien bereit, für ein Abonnement Geld zu bezahlen. 75 Prozent würden sich eine andere Quelle für ihre lokalen News suchen. sag

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