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Mystery-Montag: Schlaflos in Selmen

Viel Blut, wenig Grusel: „Hebzibah“ auf ProSieben

Vor 500 Jahren wurde sie in Selmen unschuldig auf dem Scheiterhaufen verbrannt, die vermeintliche Hexe Hepzibah, die dem Pro -Sieben-Thriller am Montag den Namen gab. Sie rächte sich mit einem Fluch. Jedes Jahrhundert töten sich nun neun Mädchen selbst auf grausame Weise, immer in der Nacht vor ihrem 18. Geburtstag – und Kirsten (Eleanor Tomlinson) ist Nummer neun. Doch die Dorfbewohner haben nicht nur Hepzibah auf dem Scheiterhaufen verbrannt, sondern ihr noch mehr angetan. Erst wenn auch dieser Frevel gesühnt ist, endet der Fluch. So lange wird Hepzibah weiter junge Mädchen im Schlaf holen.

Für Pro Sieben ist „Hepzibah“ das erste deutsche Fiction-Projekt, dass englischsprachig und mit rein englischer Besetzung in Prag produziert wurde. Tatsächlich hat Thriller-Regisseur Robert Sigl eine schaurig-schöne Szenerie mit viel bröckelndem Putz, verblasstem Glanz und morbiden Beinhäusern eingefangen. Auch die Musik von Frank Nimsgern verdient jede positive Erwähnung. Doch selbst, dass Eleanor Tomlinson von Erfolgsregisseur Tim Burton geschätzt und von anderen als neue Keira Knightley („Fluch der Karibik“) gehandelt wird, ändert nichts am eher mauen Plot. Trotz reichlich vergossenem Filmblut und den typischen Genre-Schockern bleibt das Spannungsniveau unterdurchschnittlich, trotz der vielversprechenden Webseite www.prosieben.de/tv/hepzibah.

Eine Hexe Hepzibah Smith kommt übrigens in Joanne K. Rowlings Zaubersaga um Harry Potter vor. In ihrem Besitz befanden sich zwei magische Artefakte, in denen der Böse Lord Voldemort Teile seiner Seele verwahrte, um unsterblich zu werden. Unsterblichen Ruhm sollte sich von „Hepzibah“ niemand versprechen, weder Regisseur Sigl noch Eleanor Tomlinson oder gar Pro Sieben. Kurt Sagatz

„Hepzibah“, ProSieben, 20 Uhr 15

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