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Michael Rediske ist ehrenamtlich seit 25 Jahren Vorstandssprecher von „Reporter ohne Grenzen e.V.“ und hauptberuflich Geschäftsführer des Deutschen Journalisten-Verbandes Berlin.

© Dietmar Gust

Zu meinem ÄRGER: Schlimme Jahresbilanz für Reporter

Michael Rediske ist bestürzt über die ROG-Bilanz für 2019 und freut sich "taz"-Chef Georg Löwisch, der zum "Chefredakteur des Jahres national" gewählt wurde

Herr Rediske, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?
Dass "Reporter ohne Grenzen" zu jedem Jahresende eine ähnlich schlimme Bilanz ziehen muss: Aktuell sind mindestens 389 Kolleginnen und Kollegen inhaftiert, 49 wurden 2019 getötet. Die Mehrzahl von ihnen ist nicht in Kriegsgebieten umgekommen, sondern wie in Mexiko oder Honduras gezielt ermordet worden – wegen ihrer Berichte oder Recherchen, vor allem zu Korruption und Drogenhandel.

Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?
Dass Georg Löwisch, in meiner „taz“-Zeit der erste Volontär der noch jungen Zeitung, gerade von der Jury des "Medium Magazins“ zum „Chefredakteur des Jahres national“ gewählt wurde. Die „taz“ räumt derzeit Preise ab, und andere Verlage schauen auf sie als mutigen Vorreiter bei der für alle irgendwann unvermeidlichen Umstellung auf rein digitale Verbreitung.

Welche Webseite können Sie empfehlen?
Das „Altpapier“, eines der ältesten Medienblogs, ist immer noch täglich frisch. Mittlerweile auf dem Portal „360GMedien“ beim MDR untergeschlüpft, schafft es auch in dieser Woche am besten, den Streit um Höcke und die Talkshows von allen Seiten zu beleuchten.

Michael Rediske ist ehrenamtlich seit 25 Jahren Vorstandssprecher von „Reporter ohne Grenzen e.V.“ und hauptberuflich Geschäftsführer des Deutschen Journalisten-Verbandes Berlin.

Michael Rediske

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