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Twitter-Profil von Gary Lineker: „Den Menschen sagen, was sie nicht hören wollen“
Der BBC-Moderator hat sein Profil ergänzt - mit einem George-Orwell-Zitat, das das BBC-Hauptquartier schmückt.
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Es ist ein feiner, durchdachter Schachzug. Der Ex-Fußballer und Fußball-Moderator Gary Lineker hat sein Twitter-Profilbild ergänzt. Seine sagenhaften 8,8 Millionen Follower können ihn jetzt neben einem Schriftzug sehen, der das BBC-Hauptquartier in London ziert: „If liberty means anything at all it means the right to tell people what they do not want to hear.“ Übersetzt: „Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, den Menschen zu sagen, was sie nicht hören wollen.“
Statue von George Orwell
Es ist ein Zitat des Schriftstellers George Orwell, dessen Statue realiter neben dem Spruch steht. Orwell arbeitete von 1941 bis 1943 für die BBC. Dass sich der Sender mit einem Orwell-Zitat, eigentlich gedacht aber nie verwendet für das Vorwort des Klassikers „Animal Farm“, schmückt, zeigt zweierlei. erstens, wofür der politische Journalismus stehen soll und zweitens, wie der Sender in der Öffentlichkeit wahrgenommen und anerkannt werden will.
Gary Lineker sieht sich offenbar in dieser Linie. Gerade noch für seinen kritischen Tweet zur britischen Asylpolitik vom TV-Job suspendiert und fast ebenso schnell wieder mit dieser Aufgabe betraut, erinnert er die BBC an ihre Grundwerte. Ist das zugleich sophistisch, übertrieben, eitel? Gary Lineker als neuer George Orwell in Diensten der BBC? Die Lineker-Gegner sehen das, aber die überwältigende Mehrheit seiner Follower feiern ihn für sein Bekenntnis, auch in Zukunft das zu sagen, was Menschen nicht hören wollen.
Am Samstag präsentiert Gary Linker wieder die BBC-Sendung „Match of The Day“.
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