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Sender: „Wir stehen uns manchmal selbst im Weg“

Schlechte Stimmung auf dem Lerchenberg? ZDF-Mann Elmar Theveßen macht sich in einer internen Rundmail Luft.

Weil das ZDF in den nächsten vier Jahren 75 Millionen Euro im Personaletat streichen muss, herrscht auf dem Lerchenberg offenbar getrübte Stimmung. Der stellvertretende Chefredakteur Elmar Theveßen hat sich darüber in einer Rundmail beklagt, berichtet der „Spiegel“. Es geht um das Vorhaben des Senders, in den kommenden vier Jahren 75 Millionen Euro im Personaletat streichen zu müssen. Vor Wochen war ein Stellenstopp bekannt geworden, zudem wurden laut Branchenmagazin DWDL freien Mitarbeitern die Verträge gekündigt. Mancher Mitarbeiter fürchtet, dass es zu Stellenstreichungen kommt. Theveßen schreibt von einem „zermürbenden Defätismus“. Die Fernsehleute ließen sich „von allem Negativen beeindrucken“. Bei manchen keimten Zweifel auf, „ob der Weg richtig ist“, den der Sender eingeschlagen habe. Theveßen vermisse „Mut“ und „Kampfeslust“. Auch „stehen wir uns manchmal selbst im Weg“. Manche ZDF-Leute glaubten „den ARD-Intendanten mehr als den eigenen Führungskräften“.

Die Mitarbeiter sollten ihre Kräfte nicht in gegenseitigem Misstrauen verschwenden, dieses Misstrauen „sollte sich eher gegen Stimmungsmacher von außen wenden, die nichts anderes im Sinn haben, als uns im Wettbewerb zu schwächen“. Theveßen kritisierte auch, dass jahrelang der Mut zur Veränderung gefehlt habe – der „Spiegel“ wertet dies als Seitenhieb gegen den scheidenden Intendanten Markus Schächter. Man arbeite jetzt „Konzepte ab, die schon vor Jahren entworfen, aber nicht umgesetzt wurden“. Angesichts eines Zwei-Milliarden-Euro-Haushalts habe es in der Vergangenheit auch das Gefühl gegeben, „man könne es weiterhin allen recht machen“. Zum Ende schreibt Theveßen, der die Zitate gegenüber dem Tagesspiegel am Sonntag bestätigte: „Uff, das musste alles mal raus!“ meh

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