ZDF-Reihe „Nord Nord Mord“: Tod durch toxische Männlichkeit?

Hinnerk Feldmann passt ins Raster der Vandamm-Anhänger. Der von der Urgewalt Henning Baum verkörperte Männer-Coach Philipp Vandamm predigt in seinen überteuerten Seminaren, dass auch Männer öfter mal „Nein“ sagen sollen, wenn ihre weibliche Umwelt sie als „All-Inclusive-Lösung“ für alle anfallenden Aufgaben ansieht.

Das hört „Nord Nord Mord“-Kommissar Feldmann (Oliver Wnuk) nur allzu gerne, gerade jetzt sieht er sich durch seine Kollegin und Partnerin Ina Behrendsen (Julia Brendler) in eine solche Situation gedrängt. Dumm nur, dass Vandamm zu den Hauptverdächtigen im Mordfall der Escort-Dame Madeleine Elster (Helen Nordholt) zählt.

Neuerdings sollen wir auch noch kochen, waschen, bügeln und putzen. Sind wir also eine All-Inclusive-Lösung? Nein, das sind wir nicht. 

Henning Baum als Männercoach Philipp Vandamm.

Einige Jahre zuvor gab es einen ähnlichen Todesfall, Vandamm entging aus Mangel an Beweisen einer Haftstrafe. Da stellt sich die Frage: Handelt es sich um einen Mord durch toxische Männlichkeit? Wie gut, dass Carl Sievers (Peter Heinrich Brix) den Überblick behält, obwohl diese Episode „Sievers sieht Gespenster“ (ZDF, 20.15 Uhr) heißt.

Abseits des aktuellen Falls changiert „Nord Nord Mord“ erneut zwischen Krimi und Komödie, die kleinen Streitigkeiten zwischen Feldmann und Behrendsen bieten den gewohnten Unterhaltungswert. Und natürlich kommen Sylt-Fans und andere Meer-Liebhaber wieder durch zahlreiche Dünen-Bilder auf ihre Kosten. Selbst der Sand, auf dem der Koffer mit der Leiche drapiert wurde, leuchtet so strahlend sauber, dass man den Ernst der Szene fast vergessen könnte.