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Die Seenotrettung im Mittelmeer ist ein Thema, das die Medien häufig beschäftigt. Viele Berliner meinen jedoch, es werde zu viel über Geflüchtete berichtet.

© Javier Fergo/AP/dpa

Umfrage unter Berlinern: Zu viele Berichte über Geflüchtete?

Was denken Berliner über die Berichterstattung zu Themen aus dem Bereich Diversity? Eine Umfrage kommt zu erstaunlichen Ergebnissen.

Über Geflüchtete wird nach Ansicht vieler Berliner zu viel berichtet. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die Andrea Peters, die Geschäftsführerin von media:net berlinbrandenburg am Donnerstag auf der Diversity-Konferenz des Tagesspiegels vorgestellt hat. Für die Untersuchung wurden Ende Oktober 1008 Berliner und Berlinerinnen über 18 Jahren befragt.

Der Untersuchung über Diversity in der Medien- und Digitalwirtschaft zufolge meinten 46 Prozent der Befragten, dass über Geflüchtete zu viel berichtet werde. Rund ein Viertel der Befragten (23 Prozent) finden die Berichterstattung genau richtig. Nur 16 Prozent sind der Meinung, das zu wenig über Migranten in den Medien berichtet werde.

Ein gespaltenes Bild ergibt sich für die Gruppe der LGBTIQ (Lesbisch Schwul Bi Trans* Inter* Queer). Je ein Viertel der Befragten fand, dass zu viel und genau richtig berichtet werde. 28 Prozent würden sich hingegen mehr Berichte wünschen.

Erhebliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen

Auffällig in der Analyse sind dabei die unterschiedlichen Bewertungen zwischen Männern und Frauen. Besonders deutlich wird dies hinsichtlich der LGBTIQ-Berichterstattung. Während hier 34 Prozent der Männern meinen, es werden zu viel berichtet, teilen diese Einschätzung nur 17 Prozent der Frauen. Mit Blick auf Geflüchtete liegt die Spanne zwischen 40 Prozent bei Frauen und 52 Prozent der Männer, die meinen, die Berichterstattung geht zu weit.

Klare Defizite in der Berichterstattung der Medien ergibt die Untersuchung bei armen und älteren Menschen sowie bei Menschen mit Behinderung. Hier fanden 51 Prozent beziehungsweise 47 und 50 Prozent, dass zu wenig berichtet werde.

In einem sind sich die meisten hingegen einig: Über Männer wird genug berichtet, gab die Hälfte der Befragten an. Bei Frauen meinten das nur 44 Prozent. Interessant: Während nur neun Prozent der Befragten meinen, es werde zu viel über Frauen berichtet, meinen das 21 Prozent der Männer – bei Männern liegen die Einschätzungen mit 19 beziehungsweise 20 Prozent dicht beieinander. sag

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