
© dpa / Foto: Tom Weller
Mehr Frauen-Fußball bei mehr Sendern: Millionenspiel
Frauen-Fußballbundesliga wird TV-Bestandteil. Jetzt muss der Sport seine Programmtauglichkeit beweisen

Stand:
Die Einnahmen aus den audiovisuellen Medienrechten der Frauen-Fußballbundesliga stoßen „in neue Dimensionen“ vor, brüstet sich der DFB. Sie seien um das 16-fache gestiegen, von Saison 2023 an werden 5,17 Millionen Euro an die Klubs ausgeschüttet. Dafür läuft kein Fußballer aufs Feld, die Männer-Bundesligisten bekommen 1,1 Milliarden Euro. Das ist nicht das 16-fache, das ist das mehr als 210-fache.
Fernsehen will Frauen-Fußball groß machen
Spaß und Geld beiseite. MagentaSport, Dazn, ARD und ZDF sowie Sport 1 werden übertragen, dafür wird der Spieltag auseinandergezogen. Das Fernsehen jedenfalls steht bereit, den Frauen-Fußball groß zu machen und dafür das übrige Programm zu verkleinern.
Ein Geschäft nicht frei von Risiko. Wer Fußball fürs Programm einkauft, der erwartet ansprechende Quoten. Und weil Fernsehen ein Nachfragemedium ist, könnte die telegene Anschubhilfe für den Frauen-Fußball bald kritischer gesehen werden. Die EM-Begeisterung braucht ständig Erneuerung.
Kurz, die Frauen müssen’s bringen und wenn auch nicht in der Dimension wie die Männer, so doch mit dem Nachweis, dass Frauen-Fußball nicht die Programme verstopft, sondern um eine interessante Farbe erweitert. Tennis war mal ein großer Fernsehsport, die Formel 1 auch. Der Frauen-Fußball muss seine Publikumstauglichkeit beweisen – sonst stirbt dieser Sport als Fernsehprogramm.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: