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Auf der Pariser Fashion Week trug Kanye West ein T-Shirt mit dem Aufdruck „White Lives Matter“.

© Foto: Julien de Rosa/dpa

Nach Verwunderung bei Fashion Week: Kanye West verteidigt kritisierten T-Shirt-Slogan

Bei der Pariser Fasion Week sorgte der US-Rapper mit einem T-Shirt mit dem Aufdruck „White Lives Matter“ für Aufsehen. Jetzt äußert er sich selbst.

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Mit seinem T-Shirt sorgte Rapper Kanye West für Aufsehen. Bei der Pariser Fashion-Week trug er den umstrittenen „White Lives Matter“-Aufdruck. Nachdem er zunächst offen ließ, was er damit ausdrücken wollte, hat er sich nun im US-Fernsehen verteidigt.

„Die Antwort auf die Frage, warum ich „White Lives Matter“ (auf Deutsch: weiße Leben zählen) auf ein Shirt geschrieben habe, ist, weil es so ist. Es ist das Offensichtliche“, sagte West am Donnerstag in einer Sendung mit Tucker Carlson, einem einflussreichen Moderator einer Abendsendung beim konservativen TV-Sender Fox News.

Gewisse Dinge, sagte er weiter, mache er einfach aus einem Gefühl heraus. „Es fühlt sich einfach richtig an. Man nutzt sein Bauchgefühl, seine Verbindung zu Gott, und einfach (seine) Genialität.“

Die Anti-Rassismus-Organisation Anti-Defamation League stuft den Satz als rassistische Reaktion auf die „Black Lives Matter“-Bewegung ein, die sich gegen Gewalt gegen Schwarze einsetzt. Im Mai 2020 war der Afroamerikaner George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in den USA getötet worden.

Adidas will die Partnerschaft mit West überdenken

Unter dem Motto „Black Lives Matter“ kam es danach monatelang zu landesweiten Massendemonstrationen gegen Polizeigewalt und Rassismus. Unterdessen kündigte der Sportartikelriese Adidas an, seine Partnerschaft mit West zu überdenken.

„Nach wiederholten Versuchen, die Situation außerhalb der Öffentlichkeit zu klären, haben wir entschieden, die Partnerschaft auf den Prüfstand zu stellen“, hieß es in einer Mitteilung. Eine erfolgreiche Partnerschaft beruhe auf gegenseitigem Respekt und gemeinsamen Werten.

Der Rapper äußert sich immer wieder politisch

Es gab in der Vergangenheit schon Probleme zwischen den Partnern. Der exzentrische US-Superstar hatte Adidas vorgeworfen, sich nicht an Abmachungen und Verträge gehalten zu haben. Generell fühle er sich bei Entscheidungen nicht genug eingebunden und fordert mehr Einfluss. West klagte zudem, seine Ideen würden kopiert und für eigene Markenprodukte verwendet.

Der Rapper äußert sich auch immer wieder politisch. Kanye West war einer von wenigen populären Künstlern, die den früheren US-Präsidenten Donald Trump öffentlich unterstützten. 2018 traf er Trump im Weißen Haus und trug dabei eine Baseball-Mütze mit dessen Wahlkampf-Slogan „Make America Great Again“.

2020 bewarb sich West selbst für das Amt des US-Präsidenten. Wegen verpasster Anmeldefristen schaffte er es jedoch in den meisten Staaten nicht auf den Wahlzettel. Er erregt häufig mit bizarren Nachrichten in seinen sozialen Kanälen Aufsehen. Medienberichten zufolge leidet er seit Jahren unter psychischen Problemen. (dpa)

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