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Vorerst letzte „Pegida“-Demonstration in Dresden: Polizei führt Ermittlungen gegen Teilnehmer
Die rechtsextremen Organisatoren haben das Ende der Bewegung verkündet. Seit einem Jahrzehnt demonstrierte die Gruppe gegen eine angebliche „Islamisierung des Abendlandes“. Auf der letzten Versammlung kommt es zu mehreren Straftaten.
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Nach zehn Jahren hat die islam- und asylfeindliche „Pegida“-Bewegung am Sonntag ihre nach eigenen Angaben letzte Demonstration in Dresden veranstaltet. Auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche versammelten sich laut Beobachtern etwa 1.000 Anhängerinnen und Anhänger.
Nach der Versammlung hat die Polizei Ermittlungsverfahren gegen Demonstrationsteilnehmer eingeleitet. Ihnen werde das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen vorgeworfen, teilte die Polizeidirektion am Sonntagabend in Dresden mit.
Zu einem lautstarken Gegenprotest versammelten sich nur unweit entfernt laut Veranstalterangaben rund 1.000 Menschen. Die Polizei ermittelt gegen einige von ihnen wegen des Vorwurfs der Beleidigung von Teilnehmern der „Pegida“-Versammlung.
Zudem sei ein Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet worden, hieß es. Dieses richte sich ebenfalls gegen Teilnehmer des Gegenprotests. Die Betroffenen hätten sich vermummt, hieß es.
Die Polizei war den Angaben zufolge mit rund 270 Beamtinnen und Beamten im Einsatz. Dabei seien beide Veranstaltungen auf dem Dresdner Neumarkt voneinander abgeschirmt worden.
„Pegida“-Mitbegründer Lutz Bachmann hatte in den sozialen Medien überraschend mitgeteilt, dass am 20. Oktober die 250. und zugleich letzte Demonstration der zehn Jahre alten Bewegung veranstaltet werde. Gründe für das Aus seien unter anderem logistische und finanzielle Probleme. „Pegida“ wird vom sächsischen Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft.
Die Bewegung kündigte an, weiter mit „neuen Projekten“ aktiv zu sein. Welche dies sind, blieb zunächst offen. Redner betonten auf der vorerst letzten Kundgebung: „Pegida“ sei eine Bewegung „von unten“, keine von Parteien gegründete. Die Gegendemonstranten, darunter die Initiative „Herz statt Hetze“, hatten für den Nachmittag ein Bühnenprogramm mit Redebeiträgen angekündigt. (epd)
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