zum Hauptinhalt
44 Prozent der Fahrerinnen und Fahrer von Bussen und Straßenbahnen waren im Jahr 2023 mindestens 55 Jahre alt. Wenn Babyboomer aus sogenannten Engpassberufen in den kommenden Jahren in in Rente gehen, dürfte der Fachkräftemangel in Deutschland aus Expertensicht weiter verschärfen.

© dpa/Oliver Berg

ÖPNV, Verkauf, Wohnungswesen: Renteneintritt von Babyboomern verschärft Fachkräftemangel in Deutschland

Laut dem Mikrozensus 2023 waren viele Arbeitnehmer in sogenannten Engpassberufen mindestens 55 Jahre alt. Aus Expertensicht wird der Personalmangel in den kommenden Jahren daher weiter zunehmen.

Stand:

Der Fachkräftemangel wird sich aus Sicht von Experten verschärfen, wenn viele Babyboomer in sogenannten Engpassberufen in den kommenden Jahren in Rente gehen.

So waren 44 Prozent der Fahrerinnen und Fahrer von Bussen und Straßenbahnen im Jahr 2023 mindestens 55 Jahre alt, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Über alle Berufe hinweg lag der Anteil der abhängig Beschäftigten in dieser Altersgruppe bei 25 Prozent.

Der Beruf des Bus- und Straßenbahnfahrers gehört demnach zu den Berufen, in denen die Bundesagentur für Arbeit einen besonderen Fachkräftemangel ausmacht.

Bedarf am höchsten im Grundstücks- und Wohnungswesen

Das Statistische Bundesamt hat die Ergebnisse des Mikrozensus aus dem Jahr 2023 untersucht. Auch in anderen Engpassberufen ist der Anteil der mindestens 55-Jährigen dem Ergebnis nach überdurchschnittlich hoch. So waren statistisch knapp vier von zehn Lastwagenfahrern mindestens 55 Jahre alt (39 Prozent).

In Fleischverarbeitung und -verkauf lag der Anteil älterer Beschäftigter bei 36 Prozent, die mindestens 55 Jahre alt waren. In der Altenpflege lag der Anteil der Altersgruppe mit 27 Prozent ebenfalls über dem Durchschnitt, allerdings laut Angaben nur leicht.

Die aus der Befragung des Mikrozensus stammenden Zahlen zeigen auch, in welchen Branchen der Ersatzbedarf in den nächsten zehn Jahren besonders hoch sein wird – am höchsten im Grundstücks- und Wohnungswesen mit einem Anteil der mindestens 55-Jährigen von 33 Prozent.

„Auch bei Berufen im Gartenbau (34 Prozent) oder im Maurerhandwerk (30 Prozent) droht ein überdurchschnittlich hoher Anteil an mindestens 55-Jährigen den bestehenden Fachkräftemangel in den kommenden Jahren zu verschärfen“, erklärten die Statistiker außerdem.

Bei der Land- und Forstwirtschaft sowie der Fischerei stellten die Experten einen Anteil von 28 Prozent fest – ebenso im Sektor Verkehr. (KNA, AFP, dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })