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Ein Archivbild der Stadt Istanbul

© dpa/Emrah Gurel

Update

151 Verletzte nach Erderschütterungen: Experte sieht Hauptbeben in Istanbul erst noch kommen

Eine Reihe von Erdbeben hat die Millionenmetropole Istanbul erschüttert. Das bisher heftigste Beben hatte eine Stärke von 6,2. Doch laut Experten kommt es noch schlimmer.

Stand:

Nach einer Reihe von Erdbeben in Istanbul geben Experten keine Entwarnung. Das Hauptbeben werde noch kommen, schrieb Erdbebenforscher Naci Görür auf der Plattform X. Im Marmarameer vor der Stadt verläuft eine tektonische Plattengrenze.

Experten warnen seit langem, ein Beben rund um die Stärke 7 sei überfällig. Die aktuellen Erschütterungen erhöhten vielmehr noch die Spannungen, so Görür. In einem früheren Interview hatte er gesagt, er erwarte Hunderttausende Tote bei einem Beben.

Der türkische Städtebauminister Murat Kurum hatte gewarnt, Istanbul werde einem Erdbeben nicht standhalten. Insgesamt würden 1,5 Millionen Wohnungen und Gewerbeeinheiten als erdbebengefährdet gelten.

Ein schweres Erdbeben hatte am Mittwoch die türkische Metropole erschüttert. Das Beben habe eine Stärke von 6,2 erreicht, teilte die türkische Katastrophenschutzbehörde AFAD mit. Es war eines der stärksten Beben, das die Stadt mit ihren 16 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern in den vergangenen Jahren heimgesucht hat.

Nach den Beben werden in Istanbul 151 Verletze behandelt. Sie seien „aus Panik aus der Höhe gesprungen“, schrieb das Istanbuler Gouverneursamt auf der Plattform X. Sie schwebten aber nicht in Lebensgefahr. Innenminister Ali Yerlikaya schrieb auf der Plattform X, es gebe bislang keine Kenntnisse über Tote. Über größere Sachschäden war zunächst auch nichts bekannt.

Zahlreiche Menschen verließen die Gebäude, als das Erdbeben die an der europäischen und asiatischen Küste des Bosporus gelegene Stadt erschütterte. Das Epizentrum des Bebens, das sich um 12.49 Uhr Ortszeit (11.49 MESZ) ereignete, lag laut AFAD in der Gegend von Silivri, etwa 80 Kilometer westlich von Istanbul. Es habe sich in einer Tiefe von 6,92 Kilometern befunden.

In der Türkei ist es wiederholt zu schweren Erdbeben gekommen. Am 6. Februar 2023 hatte ein Beben der Stärke 7,8 den Südosten der Türkei und den Norden Syriens erschüttert. Am selben Tag ereignete sich ein weiteres Beben, das die Stärke von 7,5 erreichte. Dem folgten mehrere Nachbeben. Es gab Zehntausende Tote und zahlreiche Verletzte in beiden Ländern. Die Schäden waren enorm. Hunderttausende Menschen mussten in Zelten und Containern untergebracht werden, weil ihre Häuser zerstört oder einsturzgefährdet waren. (Reuters)

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