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Seit mehr als einer Woche sind die beiden Mörder auf der Flucht.

© AFP

Suche nach Mördern in USA: Angestellte nach spektakulärer Gefängnisflucht festgenommen

Die Flucht zweier einsitzender Mörder in den USA war filmreif. Jetzt wurde eine Angestellte des Gefängnisses festgenommen.

Nach dem spektakulären Ausbruch zweier Schwerverbrecher aus einem US-Hochsicherheitstrakt ist eine Gefängnis-Angestellte festgenommen worden, die die Männer mit den nötigen Werkzeugen für die Flucht ausgestattet haben soll. Die 51-jährige Joyce M. wurde unter anderem wegen Beihilfe zu Schmuggel im Gefängnis angeklagt, plädierte aber auf nicht schuldig. Die Fahndung nach den verurteilten Mördern lief im US-Bundesstaat New York am Sonntag weiter auf Hochtouren.

Mit Sägeblättern, Bohrmeißeln und Kopflampen

M. habe den beiden Insassen mit "Ausrüstung" und "Werkzeugen" die Flucht ermöglicht, darunter mit Sägeblättern, Bohrmeißeln und Kopflampen, sagte Staatsanwalt Andrew Wylie dem Fernsehsender CNN. Charles Guess von der New Yorker Polizei sagte bei einer Pressekonferenz, die Festnahme der Angestellten sei "ein großes Stück des Puzzles" bei der Jagd nach dem Duo. "Wir haben eine Botschaft für David Sweat und Richard Matt. Wir holen Euch und wir werden nicht nachlassen, bis wir Euch gefasst haben", sagte Guess.

Die filmreife Flucht der beiden Männer hält die USA seit gut einer Woche in Atem. Die Insassen hatten mit elektrischen Werkzeugen die Stahlmauer ihrer Zellen im Hochsicherheitsgefängnis von Dannemora im Norden des Bundesstaats New York durchbrochen. Dann zwängten sie sich durch Schächte und schnitten sich durch Tunnelsysteme und Rohre einen Weg in die Freiheit. Seither fehlt von ihnen jede Spur.

Ihr Anwalt reichte ein Plädoyer auf nicht schuldig ein

Die Gefängnismitarbeiterin erschien am späten Freitag in Handschellen zur Anklageerhebung vor Gericht. Ihr Anwalt reichte ein Plädoyer auf nicht schuldig ein. Die 51-Jährige arbeitete gemeinsam mit einem der Ausbrecher in der gefängnisinternen Schneiderei. Sweat und Matt sollen die Frau Medienberichten zufolge umgarnt haben, schließlich erklärte sie sich demnach sogar dazu bereit, die Männer nach ihrem Ausbruch mit einem Auto abzuholen. In letzter Minute habe sie aber ihre Meinung geändert und sei mit einer Panikattacke ins Krankenhaus eingeliefert worden.
Das "Wall Street Journal" berichtete, dass gegen die Frau bereits im vergangenen Jahr ermittelt wurde, weil sie mit Sweat eine Beziehung eingegangen sein soll. Zu Medienberichten, dass auch gegen den Mann der Mitarbeiterin ermittelt werde, sagte Polizeivertreter Guess lediglich, dieser sei weder in Gewahrsam noch angeklagt. Er arbeitet ebenfalls in der Haftanstalt.

Mehr als 800 Sicherheitskräfte suchen die Entflohenen

Die Suche nach dem 35 und 49 Jahre alten Verbrecherduo lief derweil weiter auf Hochtouren: Mehr als 800 Polizisten, Gefängniswärter, Grenzbeamte und Waldhüter durchkämmten unter anderem ein Waldstück in der Nähe des Gefängnisses. Nach Angaben der Polizei erschwerte das schlechte Wetter die Suche. Die Behörden haben eine Belohnung von 100.000 Dollar (88.000 Euro) für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung der als hochgefährlich eingestuften Verbrecher führen. Matt saß wegen Entführung und Mordes an seinem früheren Chef im Gefängnis, Sweat wegen Mordes an einem Vize-Sheriff. AFP

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