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Das Bild aus dem 18. Jahrhundert soll einem jüdischen Galeristen in den Niederlanden gestohlen worden sein.

© Christian Heit/AP/dpa

Raubkunst-Gemälde in Argentinien entdeckt: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Tochter von SS-Offizier Friedrich Kadgien

Der Finanzexperte der Nazis brachte das einem jüdischen Galeristen gestohlene Bild einst nach Argentinien. Nach dem Auftauchen des Gemäldes durch eine Immobilien-Anzeige ermittelt die Staatsanwaltschaft.

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Nach der Entdeckung eines von den Nazis geraubten Gemäldes in Argentinien ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die Tochter eines hochrangigen SS-Offiziers und ihren Ehemann. Patricia Kadgien und ihr Mann erschienen am Donnerstag vor einem Gericht, nach Angaben der Staatsanwaltschaft wird gegen sie wegen „Hehlerei“ ermittelt.

Das Paar war ins Rampenlicht geraten, nachdem ein Gemälde aus dem 18. Jahrhundert, das einem niederländischen Kunstsammler gestohlen worden war, in einer Immobilienanzeige entdeckt wurde.

Das „Porträt einer Dame“ des Malers Giuseppe Ghislandi war über einem grünen Sofa im Wohnzimmer von Patricia Kadgien zu sehen, der Tochter des hochrangigen SS-Offiziers Friedrich Kadgien.

Er war die rechte Hand von Reichswirtschaftsminister Hermann Göring und einer der wichtigsten Finanzexperten der Nationalsozialisten, brachte das Gemälde demnach nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bei seiner Flucht aus Europa mit nach Argentinien.

Die Polizei leitete Ermittlungen ein und nahmen mehrere Durchsuchungen vor, um das Gemälde zu finden. Die Beamten entdeckten jedoch nur 22 Werke von Henri Matisse und andere, deren Herkunft noch nicht geklärt ist. Patricia Kadgien und ihr Mann übergaben das Gemälde von Ghislandi schließlich den Ermittlern. (dpa)

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