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Vor der britischen Küste sind ein Öltanker und ein Frachtschiff zusammengestoßen.

© Bartek Smialek/PA Media/dpa

Flugzeugtreibstoff bei Tankerunglück ausgetreten: „Feuerball“: Tanker vor britischer Küste in Brand

Ein Tanker und ein Containerschiff stoßen vor Englands Nordseeküste zusammen. Es kommt zu einem Flammeninferno. Der Tanker hatte Jet-Treibstoff geladen, der teils ausgetreten ist.

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Ein Öltanker steht in der Nordsee nahe der britischen Küste in Flammen. Bei der Kollision eines Tankers mit einem Containerschiff vor der englischen Nordseeküste ist Flugzeugtreibstoff ausgetreten. Das teilte der Betreiber der „Stena Immaculate“, das US-amerikanische Unternehmen Crowley, mit. Demnach wurde ein Tank mit sogenanntem Jet-A1-Treibstoff, einem Kerosin-Typ für Düsentriebwerke, beschädigt.

Die „Stena Immaculate“ habe zum Zeitpunkt des Vorfalls vor Anker gelegen, als sie von dem Containerschiff „Solong“ gerammt worden sei, so die Mitteilung weiter. Infolge des Aufpralls sei ein Feuer ausgebrochen und der Jet-Treibstoff ausgetreten. Zur genauen Menge des ausgelaufenen Treibstoffs machte Crowley zunächst keine Angaben.

Die Besatzung habe das Schiff verlassen, nachdem sich mehrere Explosionen ereignet hätten. Alle Seeleute des Unternehmens seien in Sicherheit. Man arbeite mit den Behörden zusammen, um das Feuer zu bekämpfen und das Schiff zu sichern.

Greenpeace: Anlass zu großer Sorge

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace in Großbritannien teilte mit, man beobachte die Berichte genau. „Sowohl die hohe Geschwindigkeit als auch die Videos von den Folgen geben Anlass zu großer Sorge“, sagte ein Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. 

Es sei aber noch zu früh, das Ausmaß von Schäden für die Umwelt zu bestimmen, so der Sprecher weiter. Die Größenordnung von Auswirkungen hingen von mehreren Faktoren ab, darunter des Typs und der Menge an Öl, die der Tanker geladen habe, dem Treibstoff in beiden Schiffen und wie viel davon ins Wasser gelangt sei. 

Wie sich ein Austritt von Öl auswirke, hänge auch stark von den Wetterbedingungen ab. „Im Falle einer Ölpest oder eines Verlusts von Gefahrgut aus dem betroffenen Containerschiff wird auch die Schnelligkeit der Reaktion entscheidend sein, um Auswirkungen zu begrenzen“, sagte der Greenpeace-Sprecher.

Unglücksursache unklar

Es sei zu früh, um über die Unglücksursache zu spekulieren, sagte der Geschäftsführer der Reederei, Erik Hanell. An Bord des Tankers seien mehr als 20 Menschen gewesen. Der Leiter des Hafens von Grimsby äußerte, ihm sei von einem „Feuerball“ berichtet worden.

Der Vorsitzende des Stadtrates der nahegelegenen Stadt Hull sprach in der BBC von einer „verheerenden“ Lage. Die potenziellen Umweltfolgen seien besorgniserregend, in den kommenden Tagen müsse „sehr schnell“ daran gearbeitet werden, diese zu verstehen. Die Küstenwache prüft, ob und welche Maßnahmen zur Bekämpfung von Umweltbedrohungen erforderlich sein könnten.

Alarm am Vormittag

Auf Internetseiten, die Schiffsrouten detailreich verfolgen, ist zu sehen, wie mehrere Schiffe in der Nähe vor Ort sind. Die „Stena Immaculate“ fährt unter US-Flagge, die „Solong“ unter portugiesischer. Der erste Alarm war um kurz vor 11 Uhr MEZ ausgelöst worden. Die PA berichtete, die „Stena Immaculate“ habe vor Anker gelegen.

Die britische Verkehrsministerin Heidi Alexander schrieb bei X, sie sei „besorgt“ und in Kontakt mit den Behörden und der Küstenwache. Sie dankte allen beteiligten Rettungskräften für deren Einsatz. (dpa)

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