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Zugführerin stirbt bei verheerendem Unfall: Drei Tote nach Zusammenstoß von Straßenbahn und Tanklaster in Baden-Württemberg
Im Norden Baden-Württembergs kollidiert eine Straßenbahn mit einem Tanklaster. Der LKW hatte brennbare Fracht geladen. Noch immer dauern die Ermittlungen zum Unglück mit drei Todesopfern an.
Stand:
Nach der tödlichen Kollision eines Tanklasters mit einer Stadtbahn im Norden Baden-Württembergs sichern Kriminaltechniker Spuren. Sachverständige sollen helfen, den Unfallhergang an einem unbeschrankten Bahnübergang zu klären.
Mittlerweile ist die 59-jährige Fahrerin der Stadtbahn als eines der drei Opfer identifiziert worden. Das sagte ein Polizeisprecher auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur. Demnach handelt es sich bei den anderen beiden Toten um Fahrgäste. Ihre Identifizierung dauere an.
Sowohl der Tanklastwagen als auch die Stadtbahn brannten völlig aus. Sie waren am Dienstagnachmittag auf der Landesstraße 552 in Ubstadt-Weiher zusammengestoßen und hatten Feuer gefangen.
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Der Fahrer des mit Heizöls beladenen Lastwagen erlitt schwere Verletzungen. Ein Rettungshubschrauber flog den 49-Jährigen in eine Klinik.
In der Bahn sollen nach Angaben der Polizei mindestens zehn Fahrgäste gewesen sein, die sich wohl alle leicht verletzten. Rettungskräfte versorgten sie vor Ort.
„Nach derzeitigem Kenntnisstand befanden sich zum Zeitpunkt der Kollision mindestens zehn Fahrgäste in der Bahn“, hatte die Polizei am Dienstagabend mitgeteilt. „Diese verletzten sich wohl allesamt leicht und wurden vor Ort medizinisch versorgt.“ Zuvor war von sieben Menschen in der Bahn die Rede gewesen.
Das Ausmaß des Schadens und der Unfallhergang sind unklar. Geprüft werden soll unter anderem, ob Signale intakt waren. Bis nach Mitternacht waren Einsatzkräfte vor Ort. Eine Spezialfirma transportierte den Tanklaster ab. Die Bergung der Stadtbahn wird im Laufe des Tages fortgesetzt. Nach Angaben der Polizei werde die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) die Bahn in Einzelteile zerlegen.
Betroffene Strecke bleibt gesperrt
Die Gemeinde Ubstadt-Weiher, in der der Unfall passierte, liegt zwischen Karlsruhe und Heidelberg. Hier leben rund 13.400 Menschen.
Die Bahnstrecke der Linien S31 und S32 bleibt nach Angaben der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) die nächsten Tage zwischen Zeutern und Odenheim gesperrt. Ein Schienenersatzverkehr sei eingerichtet.
Die Stadtbahnen der AVG sind auch im Umland außerhalb von Städten unterwegs. Die Polizei hatte zunächst von einer Straßenbahn gesprochen.
Feuer um 15.40 Uhr unter Kontrolle
Nach ersten Erkenntnissen waren die Fahrzeuge am frühen Dienstagnachmittag gegen 14.15 Uhr auf der Landesstraße 552 kurz vor der Ortseinfahrt Zeutern zusammengestoßen. Der Tanklastwagen und die Stadtbahn gerieten in Brand.

© dpa/Rene Priebe
Gegen 15.40 Uhr habe die Feuerwehr die Flammen unter Kontrolle gehabt, sagte die Polizeisprecherin. Der genaue Unfallhergang war zunächst unklar. Es müsse zum Beispiel geklärt werden, ob Signale fehlerhaft waren oder übersehen wurden.
Nach etwa anderthalb Stunden gab auch die App Katwarn Entwarnung wegen der freigesetzten Rauchwolke. Diese Gefahr bestehe nicht mehr. Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste waren den Angaben nach mit vielen Kräften im Einsatz.
Allein mehr als 60 Feuerwehrleute eilten nach Ubstadt-Weiher, wie ein Sprecher sagte. Auch ein Polizeihubschrauber kreiste zwischenzeitlich in der Luft. Er sollte den Beamten einen Überblick über die Lage ermöglichen, erklärte die Sprecherin. (dpa)
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