
© Reuters/Maria Alejandra Cardona
Behörden warnen vor Sturmfluten: Tropensturm „Beryl“ bedroht jetzt die US-Küste – und könnte wieder stärker werden
Mindestens elf Menschenleben forderte „Beryl“ auf verschiedenen Karibikinseln. Auf der Halbinsel Yucatán verlor der Sturm an Kraft. Am Sonntag könnte er wieder zu einem Hurrikan werden.
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Wirbelsturm-Alarm in den USA: „Beryl“ steuert jetzt die US-Golfküste und Nordmexiko an. Nach seinem verwüstenden Zug als starker Hurrikan durch die Karibik bewegt er sich jetzt als Tropensturm in nordwestlicher Richtung über den Golf von Mexiko. Zuvor war er über mehrere Karibikinseln hinweggefegt und hatte dort wie auf Jamaika (Bild oben) eine Spur der Verwüstung hinterlassen.
Am Sonntag dürfte „Beryl“ kurz vor der Küste zwischen den USA und Mexiko voraussichtlich wieder Hurrikanstärke erreichen, wie die amerikanische Behörde National Hurricane Center (NHC) warnt.
Dem US-Bundesstaat Texas drohen den Meteorologen zufolge gefährliche Windschäden und Sturmfluten. Die Behörden dort riefen Küstenbewohner auf, sich auf den Sturm vorzubereiten. Für Teile der texanischen Golfküste und Osttexas werden von Sonntag bis Mitte nächster Woche Niederschlagsmengen von 13 bis 25 cm, örtlich sogar von fast 40 cm, erwartet.
In der Karibik richtete „Beryl“ enorme Verwüstungen an
Auf die Offshore-Öl- und -Gasproduktion in den USA und im Golf von Mexiko dürfte „Beryl“ nur geringe Auswirkungen haben, erklärten Energieunternehmen am Freitag (Ortszeit).
Zurzeit ist „Beryl“ noch Hunderte Kilometer von den bedrohten Gebieten an der Grenze zwischen den USA und Mexiko entfernt. In Mexiko traf „Beryl“ am Freitag als Hurrikan der Stufe 2 mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 175 Kilometern pro Stunde nahe dem Badeort Tulum auf die Halbinsel Yucatán.
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Seine starken Winde verursachten zahlreiche Schäden: Bäume und Straßenschilder stürzten um, in weiten Teilen der viel besuchten Urlaubsregion fiel der Strom aus. Allerdings blieb die Zerstörung weniger drastisch als befürchtet. Todesopfer wurden zunächst nicht gemeldet.
Zuvor hatte „Beryl“ über mehreren Karibikinseln getobt. Mindestens elf Menschen kamen ums Leben, auf manchen Karibikinseln wurden nach Angaben des UN-Nothilfebüros OCHA in Genf mehr als 90 Prozent der Häuser beschädigt oder zerstört. Zwischenzeitlich galt „Beryl“ mit Windgeschwindigkeiten um die 270 Kilometer pro Stunde als Hurrikan der höchsten Kategorie 5.
Auf Jamaika sind nach Angaben des Stromanbieters JPS noch immer mehr als die Hälfte der Haushalte ohne Elektrizität. Laut OCHA sind im Inselstaat St. Vincent und die Grenadinen 40.000 Menschen von den Sturmfolgen betroffen, in Grenada 100.000 und auf Jamaika 120.000.
Noch nie wurde so früh in der atlantischen Hurrikan-Saison ein derart starker Sturm registriert. Die Saison beginnt im Juni und dauert ein halbes Jahr. Wärmeres Meereswasser im Zuge des Klimawandels macht starke Wirbelstürme wahrscheinlicher. (dpa, Reuters)
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