zum Hauptinhalt
Eine Todeszelle ist in einem Gefängnis im US-Bundesstaat Texas zu sehen.

© dpa/epa/Paul Buck

Bereits 33 Urteile in 2025 vollstreckt: Zwei weitere Menschen in den USA hingerichtet

In Alabama wurde ein 50-Jähriger durch Stickstoff getötet, in Texas ein Mann gehenkt. In den nächsten drei Monaten sollen neun weitere Verurteilte exekutiert werden.

Stand:

In den USA haben Justizbehörden am Donnerstag (Ortszeit) zwei Todesurteile vollstreckt. Somit wurden im laufenden Jahr 33 Menschen hingerichtet, acht mehr als im gesamten Jahr 2024. Nach Angaben des unabhängigen Todesstrafen-Informationszentrums sind für die kommenden drei Monate neun weitere Hinrichtungen vorgesehen.

Der Zeitung „USA Today“ zufolge wurde der 50-jährige Geoffrey West per Stickstoffgas getötet. Die Hinrichtung erregte Aufsehen, weil sich der Sohn der 1997 bei einem Raubüberfall auf eine Tankstelle erschossenen Margaret Berry aus Glaubensgründen nachdrücklich gegen Wests Hinrichtung ausgesprochen hatte.

Hinrichtung mit Stickstoff besonders umstritten

Die Exekution werde sein Leid vermehren, schrieb der zur Mordzeit elfjährige William Berry in der Zeitung „Alabama Reflector“. Er glaube an Jesu Worte in der Bergpredigt und an die Kraft des Verzeihens.

Töten mit Stickstoff ist eine umstrittene Hinrichtungsmethode, die bisher nur in zwei US-Bundesstaaten zum Einsatz gekommen ist, außer in Alabama auch in Louisiana. Bei der Hinrichtung wird der mit einer Maske auf einer Trage gefesselte Verurteilte gezwungen, Stickstoff einzuatmen. Der Tod tritt durch Sauerstoffmangel ein.

Im Gefängnis von Huntsville in Texas töteten Henker Blaine Milam, der zur Tatzeit im Jahr 2008 gerade 18 Jahre alt war. Laut Urteil ermordete Miliam zusammen mit seiner damaligen Freundin Jesseca Carson deren 13 Monate alte Tochter Amora Carson.

Wie die Zeitung „Texas Tribune“ berichtete, wurde die Leiche des Babys mit menschlichen Bisswunden aufgefunden. Die beiden hätten gegenüber der Polizei von einem „Exorzismus“ gesprochen. Jesseca Carson wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Milams Hinrichtung wurde per Giftspritze vollstreckt.

Eine knappe Mehrheit der Amerikaner unterstützt laut Umfragen die Todesstrafe weiterhin. Zweifel wegen Justizirrtümern, Diskriminierung und ungleicher Rechtsvertretung haben die Zustimmung in den vergangenen Jahren jedoch sinken lassen.

Nach Angaben des Death Penalty Information Center sitzen derzeit mehr als 2.000 Menschen in den Todestrakten von US-Gefängnissen. (epd, dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })