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Bergunglück mit fünf Toten in Patagonien: Zwei deutsche Wanderer sterben bei Schneesturm in Chile
Als eine Reisegruppe im Nationalpark Torres del Paine unterwegs ist, schlägt plötzlich das Wetter um. Die Wanderer verirren sich, fünf Personen sterben. Der Bergungsmission ist schwierig.
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Bei einer Wanderung im chilenischen Nationalpark Torres del Paine sind fünf ausländische Touristen ums Leben gekommen. Es seien zwei Deutsche, zwei Mexikaner und eine Britin tödlich verunglückt, sagte der Regierungsvertreter in der Provinz Magallanes, José Antonio Ruiz.
Bei den beiden Deutschen handelt es sich den Angaben zufolge um eine 45-Jährige und einen 52-Jährigen. Berichten zufolge soll es sich um ein Paar handeln.
Ferner gaben die Behörden an, bei den mexikanischen Todesopfern handele es sich um einen 36-Jährigen und eine 37-Jährige. Die Britin sei mit 30 Jahren das jüngste verstorbene Mitglied gewesen.
Vier weitere zuvor als vermisst gemeldete Gruppenmitglieder seien lebend gefunden worden, erklärte Ruiz. Demnach waren die Wanderer am Montagnachmittag (Ortszeit) in der Nähe des Campingplatzes Los Perros unterwegs.
Die Touristen wurden den Angaben zufolge von einem Schneesturm überrascht, als sie den Nationalpark erkundeten. Die Gruppe habe sich letztlich in dem Gebiet verirrt, das den Dickson-See und das Camp Los Perros umfasst, teilte der Regionaldelegierte José Ruiz Pivcevic mit.
„Extreme Wetterbedingungen“ in der Region
Die chilenische Forstbehörde CONAF hat eigenen Angaben zufolge nach einem Beschluss des Nationalen Komitees für Katastrophenrisikomanagement (COGRID) die betroffene Wanderroute gesperrt, um die Bergungsmaßnahmen im Park zu erleichtern.
Seit Dienstagnachmittag ist Regierungsverteter Ruiz zufolge ein 24-köpfiges Team für die Bergung der Leichen unterwegs. Allerdings sei der Unglücksort wegen schweren Schneefalls nur schlecht zu erreichen.

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Nach Angaben der Regierung herrschten dort bisweilen Windgeschwindigkeiten von bis zu 193 Kilometern pro Stunde. In der Antarktisregion im äußersten Süden von Chile hat gerade der Frühling begonnen.
Dennoch seien die Wetterbedingungen in der Region „weiterhin extrem, mit starken Winden, Schneefall und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt“.
Beliebte Bergwanderregion im Süden von Chile
„Den Familien, Freunden und Angehörigen der fünf Personen mexikanischer, deutscher und britischer Staatsangehörigkeit, die bei der Tragödie in Torres del Paine leider ums Leben gekommen sind, spreche ich mein tiefstes Beileid aus“, schrieb Präsident Gabriel Boric auf der Nachrichtenplattform X.
„Seien Sie versichert, dass Sie in diesen schwierigen Zeiten auf die volle Unterstützung der chilenischen Behörden und Institutionen zählen können“, erklärte er weiter.
Torres del Paine ist einer der bekanntesten Nationalparks Chiles und seit 1978 von der Unesco als Biosphären-Reservat anerkannt. Besonders bekannt sind die drei nadelartigen Granitberge in der Mitte des Parks, die rund 2700 Meter in die Höhe ragen.
Der bei Touristen beliebte Nationalpark liegt in der Region Magallanes etwa 2800 Kilometer südlich der Hauptstadt Santiago. Etwa 600.000 Touristen besuchen die Region offiziellen Angaben zufolge pro Jahr. (mit Agenturen)
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