
Rassistischer Vorfall in den USA: Berittene Polizisten führen schwarzen Verdächtigen am Strick ab
Ein Foto wie aus einer vergangenen Epoche: Das Bild eines Schwarzen, der von Polizisten an einem Strick abgeführt wird, sorgt für Empörung.
Berittene Polizisten im US-Bundesstaat Texas haben einen schwarzen Verdächtigen am Strick abgeführt. Ein Foto der Szene sorgte unter anderem in sozialen Medien für Empörung. Das Vorgehen wurde als rassistisch und als makabres Echo der Zeit der Sklaverei in den USA kritisiert.
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Die Polizei im Ort Galveston erklärte auf Facebook, die beiden Beamten hätten sich beim Abführen des Verdächtigen nicht optimal verhalten und hätten auf ein Transportfahrzeug warten sollen. Die Polizei bitte den Verdächtigen wegen der „unnötigen Peinlichkeit“ um Entschuldigung, erklärte Polizeichef Vernon Hale am Montag.
Gleichwohl betonte der Polizeichef, bei der Methode handle es sich um eine „trainierte Technik“, die in bestimmten Fällen die „beste Vorgehensweise“ sei.
Die Beamten hätten keine böse Absicht gehabt, schrieb er weiter. Die Praxis, jemanden neben dem Pferd laufend am Strick abzuführen, sei vorerst nicht mehr erlaubt, so Hale. Der abgeführte 43-Jährige war von den Beamten laut Polizei am Samstag wegen Verdachts auf Hausfriedensbruch festgenommen worden. Die Polizisten legten ihm daraufhin Handschellen an, banden einen Strick daran und führten ihn ab.
Zahlreiche Twitter-Nutzer sprachen von Rassismus und klagten, ein weißer Verdächtiger wäre von der Polizei nie derart behandelt worden. Das Foto weckte Erinnerungen an rassistische Gewalt in der US-Geschichte, etwa an das Anketten von Sklaven und an Lynchmorde an Schwarzen.
Einzelne Nutzer forderten, die Polizisten sollten gefeuert werden. Ein weiterer Twitter-Nutzer erklärte, er hoffe, der Verdächtige werde die Polizei auf Schadenersatz verklagen. (dpa, AFP)