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Astrid Have (M.), Ehefrau von Nebenkläger S. Hensel, kommt zur Fortsetzung des Prozesses gegen C. Block wegen mutmaßlicher Kindesentführung ins Landgericht.

© dpa/Marcus Brandt

Update

Block-Tochter soll „Todesangst“ gehabt haben: Stiefmutter schildert als Zeugin Zeit nach der Entführung

Die neue Ehefrau von Christina Blocks Ex-Mann hat ausgesagt, wie es der Familie nach der Entführung der Kinder an Silvester 2023/24 erging. Im Anschluss wurde der Prozess für drei Wochen pausiert.

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Im Prozess um die Entführung der Block-Kinder hat die Ehefrau des Ex-Mannes von Christina Block die Folgen der Entführung für die Familie geschildert. „Wir als Familie waren schockiert über die Erlebnisse“, sagte Astrid Have als Zeugin vor dem Landgericht Hamburg. Die damals 13-jährige Tochter und der zehnjährige Sohn seien sehr verändert gewesen. Das Mädchen habe ihr berichtet, sie habe während der Entführung in der Silvesternacht 2023/24 „Todesangst“ gehabt.

Die 39 Jahre alte Dänin, die fließend Deutsch spricht, ist seit 2020 mit Stephan Hensel verheiratet. Sie leben gemeinsam in Dänemark. Block und Hensel hatten sich 2018 scheiden lassen. Die beiden jüngsten der vier gemeinsamen Kinder wurden nach Deutschland entführt und verbrachten drei Tage bei ihrer Mutter in Hamburg.

Block-Prozess wird für drei Wochen unterbrochen

Nachdem Have den Zeugenstand verlassen hatte, wurde der Prozess für drei Wochen unterbrochen. Grund sei die Vernehmung eines wichtigen Zeugen, über die am Vortag mehrere Medien berichtet hatten. Die Prozesspause soll der Verteidigung Gelegenheit geben, die viertägige Aussage des Chefs einer israelischen Sicherheitsfirma bei der Hamburger Staatsanwaltschaft gründlich auszuwerten.

Fünf Termine wurden aufgehoben, erst am 10. Dezember soll weiterverhandelt werden, wie die Vorsitzende Richterin sagte. Damit solle allen Verfahrensbeteiligten ausreichend Zeit eingeräumt werden, sich in die von der Staatsanwaltschaft übermittelten Erkenntnisse einzuarbeiten, erklärte eine Gerichtssprecherin. Zu Beginn des 23. Verhandlungstags hatte Christina Blocks Verteidiger Ingo Bott eine Aussetzung des Prozesses beantragt.

Ein Mitangeklagter hat Tatgeschehen gestanden

Der damals zehnjährige Sohn und die 13-jährige Tochter waren nach Angaben der Staatsanwaltschaft von der israelischen Sicherheitsfirma ihrem Vater gewaltsam entzogen und nach Deutschland gebracht worden. Einer der sechs Mitangeklagten, ein in Untersuchungshaft sitzender Israeli (36), hat das Tatgeschehen umfangreich gestanden.

Inzwischen hat der Firmenchef, der als tatverdächtig gilt, bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt. Die Ermittlungsbehörde hat ihm nach Angaben von Bott eine Strafmilderung in Aussicht gestellt. David Rieks, der Verteidiger von Blocks Lebensgefährten Gerhard Delling (66), zeigte sich darüber verärgert, dass Medien bereits am Dienstag unter Berufung auf Justizkreise über die Aussage des israelischen Firmenchefs berichtet hätten.

Christina Block, Tochter des Gründers der Steakhouse-Kette „Block House“, Eugen Block, ist angeklagt, den Auftrag zur Entführung erteilt zu haben. Sie bestreitet das. Die Kinder waren nach Angaben der Staatsanwaltschaft von einer israelischen Sicherheitsfirma ihrem Vater gewaltsam entzogen und nach Deutschland gebracht worden. Block und ihr Ex-Mann führen seit Jahren einen erbitterten Sorgerechtsstreit um die beiden Kinder.

Im Sommer 2021 hatte der Vater die Kinder nicht wie vereinbart nach einem Wochenendbesuch zurück nach Deutschland gebracht – seither leben sie bei ihm und seiner neuen Familie. Wegen der Zurückhaltung der Kinder hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen Hensel und Have wegen Kindesentziehung erhoben. (dpa)

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