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„Brauch, der unbedingt abgeschafft werden muss“: Weihnachtsbaum für den Vatikan trotz Protesten gefällt
Eine 29 Meter hohe Fichte für den Petersplatz sorgt in Italien für Aufruhr. Umweltschützer haben tagelang demonstriert – doch nun ist der Baum auf dem Weg in den Vatikan.
Stand:
Den Petersplatz im Vatikan soll in diesem Jahr zur Weihnachtszeit eine massive Rotfichte aus einer Gemeinde am Gardasee schmücken. Doch dort kochten die Emotionen hoch.
Tagelang demonstrierten Umweltschützer gegen die Fällung des Baumes und sammelten in einer Internetpetition Zehntausende Unterschriften für dessen Erhalt. All ihre Mühe war allerdings umsonst: Die 29 Meter hohe Fichte ist nun gefällt worden.
Der riesige Baum befindet sich auf einem Lkw von der Gemeinde Ledro in der norditalienischen Provinz Trentino nur wenige Kilometer vom Gardasee entfernt auf dem Weg in den Vatikan. Aus Sorge vor erneuten Protesten wurde der Baum in Anwesenheit der Polizei gefällt. Am Freitag war es in der Gemeinde zu einem Fackelzug für den Baum gekommen.
Das Fällen von Tannen für die Weihnachtszeit ist ein Brauch, der um der Umwelt willen unbedingt abgeschafft werden muss.
Umweltschützer
„Das Fällen von Tannen für die Weihnachtszeit ist ein Brauch, der um der Umwelt willen unbedingt abgeschafft werden muss“, sagen die Umweltschützer im Trentino. Sie richteten sich zudem in einem Brief an Papst Franziskus, der nach ihren Worten zwar die Schäden durch den Klimawandel beklagt, aber diesen Brauch trotzdem Jahr für Jahr fortsetzt.
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Der Vatikan reagierte nach der Fällung auf die Proteste und Vorwürfe, der Baum würde umsonst gefällt werden. „Die Wahl dieser Fichte wurde nicht nur durch einen ästhetischen, sondern auch durch einen ökologisch verantwortungsvollen Wert bestimmt“, hieß es in einer Mitteilung. Die nun gefällte Fichte gehöre zu den Bäumen des Ledro-Waldes, die für die ordnungsgemäße Bewirtschaftung des Waldes ohnehin gefällt werden musste.
Zur Weihnachtszeit gehören Christbaum und Weihnachtskrippe zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf dem Petersplatz. Am 7. Dezember soll dort dieses Jahr der geschmückte Weihnachtsbaum beleuchtet und auch die Krippenszene eingeweiht werden.
Es ist Tradition, dass der Baum gestiftet wird. In den vergangenen vier Jahren kam der Baum aus Italien, 2028 soll es wieder ein deutscher Baum aus dem bayerischen Deggendorf sein. (dpa)
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