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Panorama: Das Klima fürs Klima wird besser

Immer mehr Amerikaner zeigen sich besorgt

In Seattle hat ein aufgebrachter Vater versucht zu verhindern, dass Al Gores aufklärerischer Film über den Klimawandel im Schulunterricht gezeigt und besprochen wird. Er hatte zunächst Erfolg – bei „umstrittenem Material“ müssen Lehrer die Genehmigung der Schulleitung einholen. Aber nun bricht ein Sturm der Entrüstung los. Das Verbot ist nicht zu halten. Die wahre Geschichte aus der Provinz ist typisch für den politischen Klimawandel in Sachen Klimaschutz. Insgesamt glauben immer mehr Amerikaner und Politiker, dass die Erderwärmung ein ernstes Problem ist und nicht nur ein „erfundenes“, wie vor allem Republikaner lange behaupteten. Präsident Bush hatte früher vom so genannten „Klimawandel“ in Anführungsstrichen gesprochen. Nun hat er bereits zwei Reden an die Nation dem „ernsten“ Thema gewidmet. Er kritisiert Amerikas Abhängigkeit vom Öl. Er fördert Biotreibstoffe und alternative Energien mit Steuermilliarden. Alle US-Autofirmen stellten bei der Motor Show in Detroit ihre Ökomobile vor. Viele Bundesstaaten haben strengere Abgaswerte als in Deutschland. So weit die eine Seite.

Die andere: Nach wie vor haben die Amerikaner den höchsten Energieverbrauch und Emissionsausstoß pro Kopf der Bevölkerung. Strom, Gas und Benzin sind viel billiger als in Europa, weil die Steuern darauf so niedrig sind. Die USA lehnen das Klimaprotokoll von Kyoto mit seinen verbindlichen Vorgaben für weniger Treibhausgase ab. Bush setzt auf freiwillige Maßnahmen der Wirtschaft und der Verbraucher. Die darf der Staat fördern, auch durch Steuernachlässe. Es gilt aber als nicht legitim, deren Verhalten durch höhere Strafsteuern zu steuern. Die Bürger bewundern die Ökoautos, sie sind die Helden der Werbung, manche kaufen sie auch. Die Masse fährt weiter große Modelle mit großen Motoren.

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